1.100 Menschen an serbisch-ungarischer Grenze gestrandet

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Die Anzahl der im serbisch-ungarischen Grenzgebiet gestrandeten Flüchtlinge nimmt weiter zu. Gestern Abend hielten sich an den Grenzübergängen Horgos-Röskze und Kelebija-Tompa sowie im Aufnahmezentrum in Subotica etwa 1.100 Menschen auf, wie die Sprecherin des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR), Mirjana Milenkovski, heute gegenüber dem TV-Sender RTS erklärte.

Die Zahl der wartenden Flüchtlinge nahm in den vergangenen Wochen konstant zu, weil die ungarischen Behörden an den beiden sogenannten Transitzonen in Röszke und Tompa täglich nur etwa 30 Menschen um Asyl ansuchen lassen. Ganze Familien warten nach UNHCR-Angaben oft wochenlang auf eine Einreise nach Ungarn.

Vergangene Woche trat zudem ein neues Gesetz in Kraft, dass es den ungarischen Behörden erlaubt, Flüchtlinge, die innerhalb von acht Kilometern von der Grenze entfernt aufgegriffen werden, wieder in diese Transitzonen zurückzubringen. Diese befinden sich nach ungarischer Definition bereits auf serbischem Gebiet, weshalb Menschenrechtsorganisationen von laut Völkerrecht illegalen Push-Backs sprechen.