Soros warnt vor „Schwarzem Freitag“

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George Soros, der durch seine Spekulation gegen das britische Pfund 1992 weltberühmt gewordene Investor, warnt die Briten vor einem „Brexit“. Das würde die britische Währung in noch viel größere Turbulenzen stürzen als vor 23 Jahren, als er Großbritannien mit seinen Spekulationen zum Ausstieg aus dem fixen Wechselkurssystem zwang.

Soros schreibt in einem Kommentar für den „Guardian“ von einem drohenden „Schwarzen Freitag“. Und er zeigt sich überzeugt, dass die Abwertung - anders als 1992 - keinerlei positive Nebeneffekte mit sich bringen würde.

„Meiste Wähler würden deutlich ärmer werden“

Einige wenige Spekulanten würden riesige Gewinne einstreichen, „die meisten Wähler aber würden deutlich ärmer werden“, so Soros’ Szenario.

Weil Großbritannien anders als beim „Schwarzen Mittwoch“ 1992 jetzt ein großes Leistungsbilanzdefizit habe, gebe es kaum Spielraum für eine Senkung des ohnehin niedrigen Zinssatzes, und wegen der Unsicherheit über die Folgen eines Austritts würden Exporteure von einem schwächeren Pfund nicht profitieren.

Soros: Betrifft jeden persönlich

„Zu viele glauben, dass eine Stimme für den Austritt keine Folgen für ihre persönliche finanzielle Situation haben wird. Das ist Wunschdenken. Wenn Großbritannien die EU verlässt, wird es zumindest einen eindeutigen, unmittelbaren Effekt geben, der jeden Haushalt betrifft: Das Pfund wird stark an Wert verlieren.“ Soros erwartet auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte, die Preise und den Arbeitsmarkt.