Blackbox beschädigt
Nach dem Absturz der EgyptAir-Maschine über dem Mittelmeer ist ein Stimmenrekorder des Flugzeugs geborgen worden. Das teilte die Untersuchungskommission am Donnerstag mit. Das Suchteam der Spezialistenfirma Deep Ocean Search musste die anscheinend erheblich beschädigte Blackbox in mehreren Etappen aus dem Meer fischen, hieß es.
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Allerdings sei es gelungen, den Speicher des Stimmenrekorders zu bergen. Von den beiden Flugschreibern und den Wrackteilen erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse zur bisher ungeklärten Absturzursache. Eine Blackbox liefert wichtige Informationen zur Aufklärung von Flugunfällen. Sie besteht aus dem Daten- und dem Stimmenrekorder, der unter anderem die Gespräche der Piloten aufnimmt. Ein zweiter Flugschreiber von Flug MS804 wird nach wie vor gesucht.
Wrackteile schon zuvor gefunden
Die Untersuchungskommission hatte bereits am Mittwochabend mitgeteilt, dass das Spezialschiff „John Lethbridge“ im Mittelmeer an mehreren Stellen Wrackteile gefunden habe. Den Ermittlern seien erste Bildaufnahmen von einem Fundort übermittelt worden.
Der Fundort lag demnach rund 290 Kilometer nördlich der ägyptischen Küste. Das Ortungsschiff hat neben diversen Peil- und Aufnahmegeräten einen Tauchroboter an Bord, der den Meeresgrund bis zu einer Tiefe von 6.000 Metern absuchen und Bildaufnahmen machen kann.
Absturzursache weiter unklar
Der Airbus A320 war am 19. Mai mit 66 Personen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Die Ursache für das MS804-Unglück ist nach wie vor unklar. Die Wrackteile wurden nun wie vermutet in einer Seetiefe von etwa 3.000 Metern geortet - nur rund 800 Meter weniger tief, als etwa das Wrack der „Titanic“ liegt. Anfang Juni war bestätigt worden, dass Signale eines Flugschreibers empfangen worden waren.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Flightradar24
Der Weg von MS804, bis die Maschine vom Radar verschwand
Rauchalarm vor Absturz
Die Behörden erhoffen sich durch die Daten der Blackboxes Aufschluss über die Absturzursache. Zuletzt hatte es geheißen, dass an Bord des Flugzeugs unmittelbar vor dem Absturz ein Rauchalarm ausgelöst wurde. Informationen, es gebe Hinweise auf eine Explosion an Bord, wurden von oberster Stelle als Spekulation zurückgewiesen, nachdem zuvor Mitglieder des Ermittlungsteams von zweifelsfreien Beweisen gesprochen hatten.
Die Untersuchungskommission hatte gesagt, dass sie davon ausgeht, dass der Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder noch etwa bis zum 24. Juni Signale senden würden. Nur am Rande erwähnte Ägyptens Zivilluftfahrtminister Scharif Fathi allerdings zuletzt, dass er Terrorismus für eine „wahrscheinlichere“ Erklärung für das Unglück halte als ein technisches Versagen oder andere mögliche Unglücksursachen.
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