Bericht: Nigeria blockiert Lufthansa-Ticketeinnahmen

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Die AUA-Mutter Lufthansa hat einem Agenturbericht zufolge Probleme mit einbehaltenen Ticketeinnahmen in Nigeria. Die Fluggesellschaft könne derzeit wegen der Beschränkungen von Devisenausfuhren in Nigeria 20 Mio. Dollar (18 Mio. Euro) nicht an die Zentrale nach Deutschland überweisen, wie Reuters heute mit Verweis auf eine mit dem Sachverhalt vertraute Person berichtete.

Falls die Summe auf 30 Mio. Dollar anschwelle, werde erwogen, weniger häufig in das Land zu fliegen. Derzeit fliegt die Fluggesellschaft täglich von Frankfurt direkt in die größte nigerianische Stadt Lagos und mit einem zweiten Flug über die Hauptstadt Abuja in die Ölfördermetropole Port Harcourt.

Auch andere Fluglinien betroffen

Lufthansa ist den Angaben zufolge mit dem Problem nicht allein. Nach Berechnungen des Weltluftfahrtverbands IATA blockiert die nigerianische Regierung Airline-Einnahmen von 575 Mio. Dollar. Die US-Airline United und die spanische Iberia zogen deshalb bereits die Reißleine und stellten ihre Flüge in das westafrikanische Land ein.

In der nigerianischen Wirtschaft dreht sich alles um die Förderung und den Export von Öl. Mehr als 90 Prozent der Staatseinnahmen gehen auf den Rohstoff zurück. Da die Ölpreise in den vergangenen zwei Jahren massiv einbrachen, klaffen immer größere Löcher im Haushalt der größten afrikanischen Volkswirtschaft. Vor dem Hintergrund begrenzte die Regierung die Möglichkeit für Firmen, Dollar außer Landes zu bringen.