Chinesischer Konzern will deutschen Roboterbauer kaufen

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Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea will den deutschen Roboter- und Anlagenbauer Kuka übernehmen. Die Chinesen, die bereits mehr als zehn Prozent der Aktien des bayrischen Maschinen- und Anlagenbauers halten, bieten den übrigen Aktionären 115 Euro je Kuka-Anteil, wie Midea heute mitteilte. Damit wird das Augsburger Unternehmen mit insgesamt rund 4,6 Mrd. Euro bewertet.

Die komplette Kontrolle wolle man aber nicht übernehmen, so Midea. Der Konzern solle an der Börse bleiben. Kuka kündigte an, das Angebot zu prüfen.

Was der größte Kuka-Aktionär, die Voith-Gruppe, von dem Offert hält, ist noch offen. Der Maschinenbaukonzern aus Baden-Württemberg hält mehr als 25 Prozent an Kuka und kann damit wichtige Entscheidungen auf der Hauptversammlung blockieren. Midea will sich mit dem Gebot mindestens 30 Prozent der Kuka-Anteile sichern - wird diese Schwelle verfehlt, gilt das Angebot nicht.

Führender Hersteller von Industrierobotern

Midea hat es auf die Stärke des deutschen Herstellers in der Automatisierung von Produktionsprozessen abgesehen. Der Konzern Midea bietet einen guten Zugang zum wichtigen chinesischen Markt, auf dem Kuka seit einiger Zeit versucht, weiter zu wachsen. Kuka mit rund 12.000 Mitarbeitern weltweit gehört zu den führenden Herstellern von Industrierobotern und beliefert eine Vielzahl von Autokonzernen.

Das Unternehmen gilt seit Längerem als begehrtes Übernahmeziel, auch der Name Midea ist seit einiger Zeit im Gespräch. Mideas Angebot von 115 Euro je Aktie ist deutlich mehr, als das Papier zuletzt an der Börse gekostet hatte. Heute sprang die Aktie zu Handelsbeginn um 33,87 Prozent auf 113 Euro.