Venezuelas Staatschef lässt Fabriken beschlagnahmen

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Angesichts der massiven Wirtschaftskrise im Land hat Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolas Maduro die Beschlagnahme stillgelegter Fabriken und die Inhaftierung von deren Besitzern angeordnet.

Einen Tag nach der Verlängerung des Ausnahmezustands erklärte Maduro gestern, es müssten „alle Schritte“ ergriffen werden, um „die Produktionskapazitäten zurückzuerlangen, die von der Bourgeoisie gelähmt werden“.

Jeder, der die Produktion bremsen und damit das Land „sabotieren“ wolle, müsse in Handschellen gelegt und ins Gefängnis gesteckt werden, sagte Maduro vor Anhängern in Caracas. Er kündigte für das kommende Wochenende Militärmanöver an. Damit wolle sich das Land „auf alle Szenarien“ vorbereiten.

Opposition will Maduro absetzen

Das Oppositionsbündnis MUD forderte unterdessen eine rasche Prüfung der Unterschriftenlisten durch das Wahlamt, um ihr geplantes Referendum zur Absetzung Maduros vorantreiben zu können. „Das Volk geht auf die Straße und es wird nicht innehalten, bis es eine Volksabstimmung gibt“, sagte MUD-Chef Jesus Chuo Torrealba.

Sowohl Anhänger als auch Gegner der sozialistischen Regierung waren in Caracas auf die Straße gegangen. Das Land steht vor dem Ruin. Anleihen können kaum noch zurückgezahlt werden. Zudem gibt es eine dramatische Stromkrise.

Weil das größte Wasserkraftwerk unter Wassermangel leidet, gab es zuletzt teilweise Zweitagewochen im öffentlichen Dienst, Schulen blieben geschlossen. Maduro drohte auch dem Parlament, den Strom abzustellen. Frauen rief er dazu auf, auf das Föhnen zu verzichten.