SPD-Chef Gabriel dementiert Gerüchte über Rücktritt
Der Chef der deutschen SPD, Sigmar Gabriel, hat Berichte über einen bevorstehenden Rücktritt zurückgewiesen. „Dass man in Deutschland nicht mal mehr krank werden darf als Politiker, ohne dass einer dummes Zeug erzählt, hat mich auch ein bisschen überrascht“, sagte Gabriel gestern dem Sender RTL.
Gabriel gilt seit seinem 74-Prozent-Ergebnis bei seiner Wiederwahl am Parteitag im Dezember als angeschlagen. In der SPD herrscht Unmut, dass es nicht gelingt, das Umfragetief zu verlassen. In der EMNID-Sonntagsfrage für die „Bild am Sonntag“ kommt die SPD aktuell auf 22 Prozent.
Mit Faymann in Schweden
Auslöser der Spekulationen waren Äußerungen von „Focus“-Mitherausgeber Helmut Markwort bei einem Fernsehstammtisch. Markwort sagte, er habe aus zuverlässiger Quelle gehört, dass Gabriel zurücktreten wolle. Gabriel besuchte gestern nach rund einer Woche krankheitsbedingter Pause gemeinsam mit Kanzler Werner Faymann (SPÖ) den schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven in Stockholm.
Gabriel dementierte auch einen Medienbericht, wonach er als SPD-Chef darauf dränge, erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2017 über den Kanzlerkandidaten seiner Partei zu entscheiden. Der Wahlkampf solle dann kurz und schmutzig geführt werden. „Ich weiß nicht, wer solchen Unfug in die Welt setzt.“