FPÖ plakatiert Hofer als „Stimme der Vernunft“

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Die FPÖ plakatiert ihren Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer im Stichwahlkampf als „Stimme der Vernunft“. Gegen Alexander Van der Bellen ritten Hofer und sein Wahlkampfleiter Herbert Kickl bei der Plakatpräsentation heute heftige Attacken. Für die Wahl am 22. Mai zeigte sich Hofer zuversichtlich: „Ich glaube, dass wir doch recht deutlich über diesen 50 Prozent liegen werden.“

Wie Kickl laut APA-Anfrage sagte, sollen in den restlichen Wahlkampf noch einmal 1,2 Mio. Euro fließen. Zwei Mio. Euro investierte die FPÖ nach eigenen Angaben bereits in die erste Phase der Kampagne. Neu vorgestellt wurden nun zwei Plakate.

„Einer mitten im Leben“

Beide zeigen Hofer vor einer rot-weiß-roten Fahne, daneben die Slogans: „Stimme der Vernunft - Einer mitten im Leben“ und „Das Recht geht vom Volk aus - Ein neues Amtsverständnis“. Ersteres, weil vieles, was von Linken als rechtsextrem bezeichnet werde, in Wahrheit vernünftig sei, wie Kickl sagte. Zweiteres wegen seines Eintretens für direkte Demokratie, wie Hofer sagte.

Norbert Hofer vor FPÖ-Plakat

APA/Herbert Neubauer

Der FPÖ-Kandidat betonte eingangs, mit Van der Bellen „freundlich“ umgehen zu wollen - „so, dass das Amt nicht beschädigt wird“. Die Pressekonferenz dominierten dann über weite Strecken aber heftige Attacken gegen den Konkurrenten. „Van der Bellen hat selbst gesagt, in einem Interview: Wenn es die Finanzmärkte erfordern, dann muss man lügen“, so Hofer. Außerdem habe Van der Bellen seine Meinung zu TTIP geändert und mit Franz Fischler einen „Lobbyisten für Agrogentechnik“ im Personenkomitee.

„Linker Kampfauftrag“

Kickl stellte Van der Bellen als Linken in bürgerlicher Verkleidung dar. „Ich kaufe Herrn Van der Bellen den lieben alten Opa nicht ab“, so der FPÖ-Generalsekretär. „Er ist ein Linker, und er wird in der Hofburg, und das ist auch sein Auftrag, einen linken Kampfauftrag gesellschaftspolitisch umsetzen.“ Und außerdem habe er als Parteichef Abgeordnete wie Karl Öllinger und Peter Pilz ideologisch großgezogen.

Im Übrigen forderte Kickl Van der Bellen auf, sich von „linken Krawallbrüdern“ zu distanzieren, die FPÖ-Plakate beschmierten. Auf entsprechende Nachfrage sagte Kickl, dass sich Hofer von den jüngsten Störaktionen der rechtsextremen Identitären distanziert habe. Den Einwand, dass Parteichef Heinz Christian Strache die rechtsradikalen Aktivisten auf Facebook unterstütze, ließ der FPÖ-Generalsekretär nicht gelten: „Jetzt geht es um die Wahl zum Bundespräsidenten, und der Bundespräsidentschaftskandidat ist Norbert Hofer.“