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Eine Hochseejacht im Rheintal

Weder das Bundesland Vorarlberg noch das angrenzende Fürstentum Liechtenstein hat Zugang zum Meer. Trotzdem gehören sie zu den besten Orten der Welt, um eine 82 Meter lange Luxusjacht zu verstecken.

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Ein solches Schiff ist die „Graceful“. Das im Oktober 2010 auf der russischen Militärwerft Sevmash am Weißen Meer vom Stapel gelaufene Schiff ist zwar auf den Britischen Jungferninseln registriert, aber dennoch fest im Rheintal verankert.

Der Eigentümer bleibt anonym – vor Finanzbehörden und vor der Öffentlichkeit. Niemand wird erfahren, wer er ist und woher er sein Vermögen hat. Und diese Diskretion ist einer liechtensteinischen Treuhandfirma, der Hypo Vorarlberg und dem panamaischen Briefkastenfirmenhersteller Mossack Fonseca (Mossfon) zu verdanken. Die Dokumente - Panama-Papers - wurden der „Süddeutschen Zeitung“ zugespielt und vom Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) und seinen Medienpartnern, darunter der ORF und der „Falter“, ausgewertet.

Backbord-Flanke der Superjacht "Graceful"

N. N.

Die „Graceful“ im Hafen von Barcelona, März 2016

Verschachtelte Gesellschaften

Der Fall Panama-Papers lehrt, dass um eine Jacht verdammt viel Aufwand gemacht werden kann – so viel Aufwand, dass am Ende die Frage, wem sie eigentlich gehört, selbst für gut ausgestattete Steuerfahnder ein Geheimnis bleiben muss. Und das geht so:

Die Luxusjacht „Graceful“ gehört – zumindest auf dem Papier – einer Briefkastenfirma namens Olneil Assets Corp., die auf den britischen Jungferninseln registriert ist. Die Direktoren der Olneil sind die Österreicher Christian W. und Reinhold O. Wem aber gehört die Olneil? Oder einfacher gefragt: Für wen sind Christian W. und Reinhold O. als Direktoren tätig? Das lässt sich so leicht nicht klären, weil die Offshore-Gesellschaft Olneil – ebenfalls auf dem Papier – einer weiteren Offshore-Gesellschaft gehört, nämlich der Mischositos Investment S.A., die wiederum in Panama City residiert.

Die Spur nach Liechtenstein

Fragte nun jemand genauer nach, wem denn wiederum die Mischositos Investment gehöre, bekäme er drei Namen genannt. Der Präsident hieße Roland Öhri, der Schatzmeister Christian W. und der Protokollführer Jan T..

Würde einer Finanzaufsichtsbehörde auffallen, dass der Österreicher Christian W. sowohl in der Olneil als auch in der Mischositos als Direktor fungiert, und würde die Finanzaufsicht etwas hartnäckiger nach dem eigentlichen Nutznießer des Konstrukts fragen, so würde sie irgendwann an Roland Öhri und dessen Treuhandfirma weiterverwiesen: die Sequoia Treuhand Trust Reg. mit Sitz im Liechtensteiner Städtchen Ruggell.

Firmenzentrale von Sequoia in Ruggell, Liechtenstein

ORF

Firmenzentrale von Sequoia in Ruggell/Liechtenstein

Vertrauen als Geschäft

Sequoia ist eines der vielen Pendants zu Mossack Fonseca in Liechtenstein. Diskret, doch getreu den örtlichen Gesetzen wird hier den Wünschen der Kunden nach steuerschonenden und steuervermeidenden Modellen Rechnung getragen. Die oberste Maxime ist Anonymität. Daher stellen sich die Mitarbeiter von Sequoia auch schützend vor ihre Kunden, indem sie sich der Finanzaufsicht als „Geschäftsführer“ der Vehikel, in dem Sequoia das jeweilige Vermögen versteckt, präsentieren.

Strohmänner also, aber eben besonders vertrauenswürdige. Denn im Zweifelsfall kann Sequoia ein Empfehlungsschreiben der liechtensteinischen Finanzmarktaufsicht vorweisen – wonach Roland Öhri und seine Mannen rigorosen Kontrollen ihrerseits unterworfen wären. Um bei der Jacht „Graceful“ zu bleiben: Für die Finanzaufsicht gehört das Schiff Sequoia, der tatsächliche Eigentümer bleibt anonym. So einfach ist das.

„Politisch exponierte Person“

Der Geschäftsführer von Sequoia ist Öhri – und er ist nicht irgendwer. Der 1968 geborene Betriebswirt und Treuhänder sitzt seit sieben Jahren im Aufsichtsrat der staatlichen Liechtensteinischen Landesbank (LLB), aufgrund dieser Tätigkeit stuft ihn Mossack Fonseca als „politisch exponierte Person“ ein. Bevor er die Sequoia Treuhand Trust Reg. leitete, arbeitete er bei verschiedenen Banken, bis 2009 für die liechtensteinische Treuhandfirma LOPAG Louis Oehri & Partner Trust reg.

Die LOPAG und ihr Chef Louis Oehri verdienen Beachtung. Oehri, er trägt den gleichen Namen, allerdings mit „Oe“, ist ein schillernder Mann. Er pflegte die besten Beziehungen in den einst kommunistischen Osten. Laut einem Untersuchungsbericht des Deutschen Bundestages saß er bis zum Untergang der DDR als Verwaltungsrat in insgesamt sieben liechtensteinischen Gesellschaften, die in Wahrheit Tarnfirmen unter dem Kommando des obersten DDR-Devisenbeschaffers Alexander Schalck-Golodkowski waren.

Diskretion im Kalten Krieg

Diese Gesellschaften trugen Namen wie „Anstalt Cavendia“ und „Anstalt Unisped“, und sie schleusten diskret Vermögen aus dem kapitalistischen Westen in die kommunistische DDR. Sie vermieteten zum Beispiel Immobilien an die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), halfen der DDR bei der Beschaffung von Devisen oder Gütern, unter anderem auch in Österreich.

Der Kalte Krieg mag vorbei sein, aber das Bedürfnis Osteuropas nach diskreter und vertrauenswürdiger Offshore-Kompetenz aus Liechtenstein ist seit dem Untergang der DDR eher gestiegen. Ende der 2000er Jahre gingen Öhri und Oehri allerdings getrennte Wege. Öhri jedenfalls wurde ein guter Zubringer von Mossack Fonseca – und nutzt seinerseits Kontakte in den Osten. Über die MF-Filiale auf der britischen Kanalinsel Jersey ließ er bis Ende 2014 mindestens 218 Offshore-Gesellschaften einrichten. Die Firmen tragen Namen wie „Ophir Investment Services S.A.“, „Cairney Holdings Limited“ und eben „Olneil Assets Corp.“ – jene Gesellschaft, in der die Jacht „Graceful“ steckt.

Leere Container

In der Regel wurden diese Gesellschaften mit ihren nichtssagenden Namen bereits von Mossfon selbst angemeldet. Sequoia und andere Kunden bestellen sie dann für ihre Kunden im Paket. Diese Firmen sind für den globalisierten Finanzmarkt das, was Container für die Schifffahrt sind: leere Hüllen, die beinahe beliebig befüllt werden können. Dementsprechend weisen auch die von Sequoia aufgebauten Strukturen die Gleichförmigkeit einer gut geölten Transportmaschinerie auf. Die Briefkastenfirmen in der Karibik haben nach der Übernahme durch Sequoia immer dieselben panamaischen Schutzfirmen als einzige Aktionäre.

Die Direktoren dieser Gesellschaften rekrutieren sich, mit wenigen Ausnahmen, immer aus dem Personal von Sequoia, wer in den Registern nachsieht, wird stets im Kreis geschickt. Manchmal bestellt Sequoia Firmen auf Vorrat und lässt sie liegen, bis irgendein Oligarch sie braucht. In der Mossfon-Datenbank stapeln sich die Briefkastenfirmen von Sequoia wie die Container auf einem Frachtschiff, überall stehen die immer gleichen Namen von Menschen und Gesellschaften, alle Formalitäten sind erledigt. Gehen Sie bitte weiter, es gibt nichts zu sehen.

Gut geölte Maschine

Die Kontaktmuster zwischen den Sequoia-Mitarbeitern und ihren Mossfon-Pendants auf Jersey und in der Karibik laufen mit beinahe robotischer Präzision ab. Die jährlichen Gebühren für die Tarnfirmen wollen termingerecht entrichtet sein, sonst werden sie aus dem Register gestrichen.

Die Papiere der Gesellschaften, die „Certificates of Incumbency“ (Gründungsurkunden), müssen ebenso ausgestellt werden wie die Führungszeugnisse, die Certificates of Good Standing. Diese gesetzlich vorgegebenen Kommunikationsvorgänge sollen gegenüber den Behörden sichtbar sein. Es ist nicht nötig, sie zu verschlüsseln, denn sie betreffen nur das Offensichtliche, die Beschriftung der Container und die außen angehefteten Frachtpapiere, gewissermaßen. Was diese Firmen wirklich beinhalten, Aktien etwa, Immobilien, oder eben eine 82 Meter lange Superjacht mit eigenem Helikopterlandeplatz, darf nicht sichtbar werden. Und schon gar nicht, wem diese Inhalte gehören.

Fehler im System

Zuweilen jedoch werden diese Muster bürokratischer Pflichterfüllung durchbrochen. Etwa dann, wenn Fehler passieren, wenn Briefe falsch zugestellt werden - Kontoauszüge, beispielsweise, oder eine Rechnung. Eigentlich sollten diese Briefe nicht in der Mossfon-Niederlassung in Road Town, dem Hauptort der Britischen Jungferninseln, landen, sondern bei den Treuhändern der Gesellschaften, aber Fehler kommen auch in der Offshore-Branche vor.

Für diese Fälle bietet Mossfon einen Nachsendedienst an. Wenn es besonders schnell gehen soll, dann scannt die Postabteilung nicht nur den Umschlag des enthaltenen Briefes, sondern auch dessen Inhalt, und verschickt ihn, gegen einen Aufpreis in Höhe von 30 US-Dollar, auch übers Netz.

Probleme auf See

So geschehen mit einer Rechnung über 123.629 Euro, die das Unternehmen Quantum Marine Engineering aus Fort Lauderdale am 23. September 2011 an die Olneil Assets Corp., die Schachtel mit der Jacht „Graceful“, geschickt hat, aber eben nicht zu Sequoia nach Liechtenstein, sondern zur Mossfon-Niederlassung auf den Britischen Jungferninseln. Nur dank der Panama-Papers wurden diese Vorgänge durchschaubar.

Simulation: Schema der Superjacht "Graceful" im Hafen von Bregenz.

ORF.at/Openstreetmap Contributors

Simulation: Die „Graceful“ ist so groß, dass sie gerade noch in den Bregenzer Hafen passen würde.

Quantum Marine will sich für die Lieferung von Stabilisatoren an eine deutsche Werft bezahlen lassen. Der Name des Schiffs, das da repariert wurde: „Graceful“. Sie wurde nach Stapellauf in Russland nach Hamburg überführt, wo der Rohbau mit einer standesgemäßen Ausstattung versehen werden sollte, etwa mit einem 15 Meter langen Indoor-Swimmingpool. Dabei jedoch passierte das Unglück. Das Seil, das den Schlepper mit der „Graceful“ verband, riss, und die Jacht strandete vor der norwegischen Küste, wobei nicht nur der Kiel beschädigt wurde, sondern auch die Stabilisatoren.

Rechnung an Hypo Vorarlberg

In den Unterlagen zur Olneil Assets Corp. findet sich noch ein weiteres Dokument – und dieses weist nach Österreich: eine Rechnung von Mossack Fonseca & Co. über 270 US-Dollar für die Ausstellung eines amtlich beglaubigten Certificate of Good Standing, einer Art Führungszeugnis der Gesellschaft, von den Behörden der Britischen Jungferninseln. Diese Rechnung wurde nicht an den Treuhänder Sequoia ausgestellt, sondern direkt an die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank, Hypo-Passage 1, A-6900 Bregenz. Womit auch der Konnex nach Österreich offenbar wird.

Die Olneil, also die Firma, die die Jacht hält, ist eines von 32 Unternehmen, bei denen Sequoia von Mossfon ausdrücklich per Mail verlangt hat, dass die Rechnungen für Firmenpapiere direkt auf die Hypo Vorarlberg auszustellen seien, denn diese habe die Papiere schließlich angefordert.

Heikle Identitäten

Mindestens 52 von 218 Sequoia-Briefkastenfirmen weisen laut Panama-Papers-Datenbank eine Verbindung zur Hypo Vorarlberg auf, sei es, dass Rechnungen für beglaubigte Firmenpapiere von Mossfon direkt an sie gestellt, dass die Briefkastenfirmen Kontoauszüge von der Bank bekommen oder Rechnungen anderer Unternehmen von einem Hypo-Konto aus bezahlt wurden.

Und da stellt sich eine gewichtige Frage: Warum trägt eine österreichische Bank, die sich zu rund 76 Prozent im Besitz des Landes Vorarlberg befindet und zu rund 24 Prozent staatlichen Banken des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg gehört, die Kosten für die Identifikationspapiere von Briefkastenfirmen, die – wie im Falle der Jacht sichtbar wird – möglicherweise dazu dienen, Vermögensverhältnisse zu verschleiern?

Frage der Kontrolle

Auf den angeforderten Papieren wie dem besagten Certificate of Good Standing oder den Certificates of Incumbency ist ja höchstens eine vage Spur zum eigentlichen Eigentümer der von Sequoia verwalteten Vermögenswerte, also der Jacht, zu finden. Es ist, als würde ein Zollbeamter sich immer nur mit den Frachtpapieren zufriedengeben, die außen am Container angebracht sind, und niemals dessen Türen öffnen lassen.

Das System Sequoia bietet, auch dank österreichischer Banken, Menschen mit sehr viel Geld Anonymität und verschafft ihnen Handlungsfreiheit. Österreichische Banken sind aber gesetzlich dazu verpflichtet, die wirtschaftlich Begünstigten der Gesellschaften zu kennen, die bei ihnen Konten eröffnen. Das gilt auch für Firmen, die von Treuhändern wie Sequoia verwaltet werden.

Die eigentlichen Nutznießer

Es ist möglich, dass sich die Hypo Vorarlberg mit den Angaben auf den von Mossfon ausgestellten Firmenausweisen zufrieden gegeben hat, also damit, dass die wirtschaftlich Begünstigten aller Sequoia-Gesellschaften immer nur dieselben panamaischen Firmen sind, hinter denen die Sequoia-Mitarbeiter selbst stecken. Es ist aber auch möglich, dass die Hypo die wahren Berechtigten kennt.

Wir haben die Hypo Vorarlberg gefragt, ob sie die eigentlichen Nutznießer der Gesellschaften kenne, für die Sequoia bei ihr Konten führen ließ. Das Unternehmen zog es vor, darüber keine Auskunft zu geben, und berief sich dabei auf das Bankgeheimnis, man halte alle Gesetze und Vorschriften ein. Auch Sequoia wurde von uns um Stellungnahme dazu gebeten. Beide Firmen verwiesen auf ihre Verschwiegenheitspflicht als Liechtensteiner Treuhänder. Die Frage, ob die Hypo Vorarlberg die Liechtensteiner mit der Betreuung heikler Kunden beauftragt habe, verneinte die Sprecherin der Bank.

Politisch heikle Gesellschaften

Dass die von den Liechtensteinern und den Vorarlbergern betreuten Gesellschaften auch politisch heikel sein können, zeigt ein weiterer Fall. Sequoia verwaltet eine Briefkastenfirma namens Southport Management Services Limited. Auch sie hält ein Konto bei der Hypo Vorarlberg. Es ist eine besonders exponierte Firma, denn sie steht seit Juli 2015 aufgrund der Ukraine-Krise auf der Sanktionsliste des US-Außenhandelsministeriums. Sie sei, so die US-Behörden, ein Vehikel des seit März 2014 ebenfalls von ihnen mit Sanktionen belegten Oligarchen Gennadi Timtschenko, den die US-Regierung zu den wichtigsten Unterstützern der russischen Regierung und Russlands Präsident Wladimir Putin zählt.

Southport: Schweigen der Hypo

Am Montag nach Bekanntgabe der Panama-Papers bestätigte ein Sprecher des Landesgerichts Feldkirch der APA, dass die Staatsanwaltschaft Feldkirch Ende 2012 wegen Verdachts auf Geldwäsche im Zusammenhang mit der Southport gegen Timtschenko ermittelte. Diese Ermittlungen, die auf eine Prüfung der Hypo Vorarlberg durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) zurückgingen, seien im Frühjahr 2013 mangels Beweisen eingestellt worden.

Der ORF fragte die Hypo im Rahmen der Recherchen zu diesem Artikel konkret danach, ob ihr bekannt sei, dass der wirtschaftlich Berechtigte einer Reihe von Offshore-Gesellschaften, die bei ihr Konten unterhalten, Timtschenko ist. Das Unternehmen gab auf die Frage unter Hinweis auf das Bankgeheimnis keine Antwort. Erst am Dienstag gab sie die Geschäftsbeziehung zu Timtschenko zu, diese sei mittlerweile beendet worden. Timtschenko ist freilich nicht der einzige Offshore-Kunde, der über Sequoia bei der Hypo Konten angemeldet hatte.

Timtschenko hat sein Vermögen nach dem Ende der Sowjetunion als Mitgründer des Ölkonzerns Gunvor gemacht. 2007 gründete er die Volga Group mit Sitz in Luxemburg, die bedeutende Anteile an russischen Energie- und Infrastrukturunternehmen hält. Er zählt zum engsten Kreis um den russischen Präsidenten Putin. Timtschenko lebt heute in der Schweiz und hat sowohl die russische als auch die finnische Staatsbürgerschaft, „Forbes“ schätzt sein Vermögen auf derzeit rund 11,6 Milliarden US-Dollar.

Sanktion und Bankgeheimnis

Unter US-Sanktionen stehenden Offshore-Kunden wie Timtschenko fehlt es nicht an Geld. Aber die Anzahl der Personen, denen sie große Projekte anvertrauen können, ist begrenzt. In den Panama-Papers-Daten tauchen daher immer dieselben Namen auf. Die Namen stellen Verbindungen her, etablieren komplexe Muster, schließlich eine Spur. Sie führt über Zypern nach Moskau – und nach Vorarlberg.

Auf Anfrage teilten die Anwälte von Timtschenko mit: „Im Allgemeinen möchte Herr Timtschenko keine Stellungnahme zu Vorgängen abseits des öffentlichen Interesses abgeben. Er möchte jedoch darauf hinweisen, dass er Banken und andere Dienstleister rein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten auswählt, nicht nach politischen Präferenzen.“ Die Hypo Vorarlberg ihrerseits betont, man führe keine Konten von Firmen, die auf der US-Sanktionsliste stehen. Auf Nachfrage, ob man für die oben angeführten Briefkastenfirmen Konten geführt habe, bevor diese auf der Liste gelandet seien, zog sich das Unternehmen auf das Bankgeheimnis zurück.

Die Jacht "Graceful" im Hafen von Barcelona

N. N.

Die „Graceful“ bei Reparaturen in Barcelona

Diskret dank Offshore

Offshore, im eigentlichen Sinn des Wortes, ist und bleibt die Jacht „Graceful“, dank den von Quantum Marine zugelieferten Stabilisatoren und der logistischen Unterstützung aus Liechtenstein und Bregenz liegt sie sicher im Wasser. Laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts vom 28.10.2013 wurde die Jacht an einen Russen verkauft. Normalerweise legen Oligarchen keine Bescheidenheit an den Tag, wenn es darum geht, ihre Reichtümer vorzuführen. Der Eigentümer der „Graceful“ jedoch hält sich bis heute erfolgreich bedeckt. Der Kreis der Personen, die ihre Luxusjacht ausgerechnet in einer Nordmeer-Werft herstellen lassen, auf der russische Atom-U-Boote vom Stapel laufen, dürfte aber sehr, sehr begrenzt sein.

Günter Hack, ORF.at, mit Jakob Weichenberger und Kaspar Fink

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