Gregory Peck wäre 100

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Er war der noble Gentleman von Hollywood, ein Star, der in allen Genres brilliert hat: Gregory Peck, der heute seinen 100. Geburtstag feiern würde. Unter den mehr als 50 Filmen, die Peck im Laufe seiner Karriere drehte, waren Klassiker wie „Duell in der Sonne“, „Ein Herz und eine Krone“, „Moby Dick“, „Schnee am Kilimandscharo“, „Das Omen“, „Ich kämpfe um dich“ und „Weites Land“.

Für seine Rolle als mutiger Rechtsanwalt in dem Rassismusdrama „Wer die Nachtigall stört“ errang Peck 1962 den Oscar als bester Hauptdarsteller, nachdem er nach vier Nominierungen immer leer ausgegangen war. Im Juni 2003 starb der Gewinner mehrerer Golden Globes im Alter von 87 Jahren.

US-Schauspieler Gregory Peck mit Jean Simmons und Grace Kelly

APA/AFP/picturedesk.com

Peck bei der Golden-Globes-Verleihung 1956 mit Jean Simmons und Grace Kelly

Oscar-Nominierung für zweiten Spielfilm

Als Sohn eines Drogisten in San Diego geboren, hatte Peck schon als Student der Literatur und Theaterwissenschaften Bühnenerfahrungen gesammelt. Der Schauspielschule in Manhattan folgten Auftritte in der Provinz, Anfang der 40er Jahre konnte sich der junge Darsteller mit dem blendenden Äußeren bereits am Broadway profilieren.

Hollywood wurde aufmerksam, 1943 drehte Peck seinen ersten Film, den Anti-Nazi-Streifen „Tage des Ruhms“. Für seinen nächsten Film, „Schlüssel zum Himmel“, erhielt Peck gleich eine Oscar-Nominierung.

Anspruchsvoll bei Filmwahl

Peck erwies sich als anspruchsvoll in der Wahl seiner Filme. Die attraktive Hauptrolle in „12 Uhr mittags“ lehnte er 1952 ab, weil er vorher schon in einem ähnlichen Western gespielt hatte. Als Gary Cooper für die Rolle einen Oscar bekam, gratulierte Peck ohne Neid.

Eine besonders gelungene Vorstellung gab er 1956 als vom Jagdfieber besessener Captain Ahab in der Verfilmung von Herman Melvilles berühmtem Roman „Moby Dick“. Hier bewies sich Peck als Charakterdarsteller, der das Rollenkorsett des ewigen Helden sprengte. „Moby Dick“ wurde nicht zuletzt wegen Pecks überragender Leistung zu einem Filmklassiker.

Skandalfrei und politisch engagiert

Das skandalfreie Privatleben Pecks hatte entscheidenden Anteil an der großen Popularität des Stars, der von 1967 bis 1970 Präsident der amerikanischen Filmakademie war. Peck engagierte sich auch politisch - etwa gegen Atomkraft und lasche Waffengesetze. Er unterstützte mehrere demokratische Politiker im Wahlkampf.

Peck war sogar im Gespräch, als demokratischer Kandidat 1970 gegen den Republikaner Ronald Reagan um das Governeursamt in Kalifornien anzutreten. Das lehnte er aber ab; auch aus der Idee von US-Präsident Lyndon Johnson, ihn zum US-Botschafter in Irland, dem Land einer seiner Großmütter, zu machen, wurde nichts.