Ermittlungen gegen Holz-Schweighofer in Rumänien
Gegen den heimischen Holzkonzern Schweighofer wird in Rumänien wegen Vorwürfen rund um illegale Schlägerungen und Ankauf illegal geschlagenen Holzes ermittelt. Rumäniens Umweltministerin Cristiana Pasca Palmer sagt im aktuellen Nachrichtenmagazin „profil“, es gebe mehrere Verdachtsmomente. Das Unternehmen weist seit Beginn alle Vorwürfe zurück.
Seit November 2015 ist Palmer neue parteilose Umweltministerin in Rumänien. Ihre Vorgängerin, Umweltministerin Gratiela Gavrilescu, hatte im Mai 2015 nach Anschuldigungen um Ankauf illegal geschlagenen Holzes Kontrollen von Schweighofer angeordnet.
Mehrere Verdachtsmomente
2015 habe das Umweltministerium nach Überprüfungen in Sebes und Radauti sowie bei Lieferantenfirmen diese Firmen mit Sanktionen belegt und Holzmaterial konfisziert. Gleichzeitig wurden Prüfberichte an die Staatsanwaltschaft überstellt. Außerdem ermittle in dieser Causa das Direktorat für die Ermittlungen gegen Organisierte Kriminalität und Terrorismus (DIICOT). Auf Antrag des DIICOT habe das Ministerium weitere sechs Überprüfungen durchgeführt.
Die Umweltministerium überprüfte, ob bei Ursprung, Transport, Lagerung, Verarbeitung, Verkauf und Import des Holzes rechtskonform vorgegangen worden sei, so die Ministerin im „profil“. Mehrere Verdachtsmomente hätten sich ergeben.
Illegale Schlägerungen
Schweighofer ist Marktführer in Rumänien. Laut einem neuen Forstgesetz ist der Anteil des größten Marktteilnehmers der Holzbranche auf 30 Prozent beschränkt. Diese Bestimmung sei in Kraft, nun gehe es um Durchführungsbestimmungen, so Palmer.
Die illegalen Holzschlägerungen in Rumänien machen laut Umweltministerin ungefähr 8,8 Millionen Kubikmeter aus, dem rumänischen Staat entgingen dadurch jährlich 250 Millionen Euro. „Die rumänischen Wälder wurden in den vergangenen Jahren dezimiert, das ist nicht akzeptabel“, so die Ministerin.