1,2 Mio. Asylwerber in EU - Österreich auf Rang vier
Die Europäische Union hat laut offiziellen Zahlen von Eurostat im Jahr 2015 eine Rekordanzahl von 1,2 Mio. Asylwerbern verzeichnet. Österreich liegt nach den heute veröffentlichten Daten mit 85.500 Erstanträgen an vierter Stelle hinter Deutschland (441.800), Ungarn (174.400) und Schweden (156.100). Damit haben sich die Asylanträge EU-weit gegenüber 2014 (562.680) mehr als verdoppelt.
Jeder dritte Asylsuchende (29 Prozent) stammte 2015 aus Syrien. Das zweithäufigste Herkunftsland war Afghanistan (14 Prozent), dahinter folgte der Irak (zehn Prozent). Die Zahl der Syrer, die 2015 Schutz beantragten, verdoppelte sich gegenüber 2014 und erreichte 362.800. Die Zahl der Afghanen vervierfachte sich im selben Zeitraum auf 178.000. Die Zahl der um Asyl ansuchenden Iraker versiebenfachte sich und erreichte 121.500.

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Eurostat
2015 wurden anteilsmäßig die meisten erstmaligen Asylwerber in Deutschland (35 Prozent) registriert. Darauf folgten Ungarn (14 Prozent), Schweden (zwölf Prozent), Österreich (sieben Prozent), Italien (sieben Prozent) und Frankreich (sechs Prozent).
Größte prozentuelle Zunahme in Finnland
Gegenüber 2014 stieg die Zahl der erstmaligen Asylwerber am meisten in Finnland (plus 822 Prozent), gefolgt von Ungarn (plus 323 Prozent), Österreich (plus 233 Prozent), Belgien (plus 178 Prozent), Spanien (plus 167 Prozent) und Deutschland (plus 155 Prozent).
Im Vergleich zur Einwohnerzahl hatte Ungarn 2015 mit 17.699 erstmaligen Asylwerbern je eine Million Einwohner die meisten Anträge, vor Schweden (16.016), Österreich (9.970), Finnland (5.876) und Deutschland (5.441). Am niedrigsten war die Zahl hingegen in Kroatien (34 Bewerber je eine Million Einwohner), der Slowakei (50), Rumänien (62), Portugal (80) und Litauen (93).
Im Jahr 2015 wurden in den EU-Staaten durchschnittlich 2.470 erstmalige Asylwerber je eine Million Einwohner registriert.