VW-Skandal: US-Anwalt prüft Anlegerklagen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In der Abgasaffäre bei Volkswagen prüft der bekannte US-Anwalt Michael Hausfeld auch Sammelklagen auf Schadenersatz von Anlegern und Umweltorganisationen.

An seine Kanzlei seien auch VW-Aktionäre und Umweltverbände herangetreten, sagte Hausfeld der „Welt am Sonntag“. „Millionen Fahrzeuge mit überhöhten Abgaswerten stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar.“

Büro in Berlin eröffnet

Vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass Hausfeld nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland für betroffene Autofahrer Schadenersatz erwirken will. Der Anwalt geht in den USA bereits gegen VW vor und hat seit Kurzem auch ein Büro in Berlin.

Er kündigte eine Website für deutsche VW-Kunden an, auf der Betroffene ihre Ansprüche geltend machen und an einen Rechtsdienstleister abtreten können. Sammelklagen, wie sie in den USA üblich sind, gibt es im deutschen und auch im österreichischen Rechtssystem nicht.

Anwalt spekuliert auf Vergleich

Hausfeld hofft laut „Welt am Sonntag“, dass es VW nicht zum Prozess kommen lassen wird und stattdessen einen Vergleich anstrebt. „VW weiß: Je schneller man eine solche Krise bereinigt, desto besser“, sagte der Anwalt der Zeitung. Nur so könne der Konzern „die Glaubwürdigkeit seiner Marke und das Vertrauen der Kunden wieder herstellen“.

Der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Ulrich Hocker, riet VW-Aktionären in der „Welt am Sonntag“, sie sollten zunächst abwarten, zu welchem Ergebnis die deutsche Finanzaufsicht Bafin kommt. Sie prüft derzeit, ob VW seine Anleger zu spät über mögliche Risiken als Folge der Manipulationen von Abgaswerten informierte.