Untersuchung findet Ursache für defekte Takata-Airbags
Fehlende wasserabsorbierende Chemikalien, hohe Temperaturen und eine mangelhafte Bauweise sind Ursache für den Skandal um defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata.
„Eine Kombination der drei Faktoren“ sei für die Explosion einiger Luftpolster verantwortlich, hieß es in einer von zehn Autoherstellern in Auftrag gegebenen Untersuchung, deren Ergebnisse gestern Abend vorgelegt wurden.
Die Konzerne - darunter BMW, Toyota und General Motors - hatten sich im Dezember 2014 zu einer Unabhängigen Testkoalition (ITC) zusammengeschlossen, um die Airbags genau unter die Lupe zu nehmen. In ihrem Auftrag nahm ein US-Unternehmen Tests und Analysen vor, die insgesamt 20.000 Stunden dauerten.
„Multidimensionale Ursache“
Als konkrete Gründe nannten die Prüfer nun die Verwendung eines bestimmten Ammoniumnitrats, das keine Flüssigkeit absorbieren könne, ein feucht-warmes Klima über einen langen Zeitraum und einen Zusammenbau des Airbags, „der das Eindringen von Feuchtigkeit nicht adäquat verhindert“.
„Diese multidimensionale Ursache erkannt zu haben ist ein wichtiger erster Schritt“, sagte ITC-Koordinator David Kelly, der früher für die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA tätig war.
Noch Dutzende Rückrufe möglich
Die Behörde hatte allein in den USA den Rückruf von rund 28 Millionen Fahrzeugen mit Takata-Airbags veranlasst. „Dutzende Millionen“ könnten noch folgen, warnte die NHTSA erst vor Kurzem. Medien sprachen von 70 bis 90 Millionen.
Die eingebauten Luftpolster können in Sekundenbruchteilen platzen und durch heiße Metallteile Fahrer und Beifahrer verletzen oder gar töten. Von zehn tödlichen Unfällen, die weltweit mit den defekten Airbags in Verbindung gebracht werden, ereigneten sich neun in den USA. Ein weiterer tödlicher Unfall in Indien steht womöglich auch in Zusammenhang mit dem Defekt.