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Prozess gegen „Grim Sleeper“

In Los Angeles ist vor Kurzem ein mit Spannung erwarteter Prozess gegen Lonnie Franklin Junior eröffnet worden, bei dem es sich um einen als „Grim Sleeper“ bekannt gewordenen Serienmörder handeln soll. Dem heute 63-Jährigen werden zehn Morde vorgeworfen.

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Medienberichten zufolge könnte die Zahl der Opfer aber um ein Vielfaches höher sein. Hintergrund dieser Annahme seien die von der Polizei von Los Angeles (LAPD) veröffentlichten Bilder von 180 offenbar bisher nicht identifizierten Frauen.

Die Bilder seien 2010 bei Franklins Festnahme sichergestellt worden, wie unter anderem die britische „Daily Mail“ berichtete. Insgesamt seien die Ermittler im Haus des Angeklagten auf eine „bizarre“ Sammlung von über 1.000 Bildern und mehrere hundert Stunden Videomaterial gestoßen, so die britische „Sun“.

Angeklagter bestreitet Taten

Franklin bestritt zu Prozessauftakt, die ihm vorgeworfenen Taten begangen zu haben. Die „Grim Sleeper“-Morde erstreckten sich über einen Zeitraum von 22 Jahren. Franklin war 2010 festgenommen worden. Der Chef der Polizei von Los Angeles, Charlie Beck, sagte damals, die Ermittlungen gegen den Mann hätten nie auch nur „eine Minute lang“ geruht. Die aufgeschreckten Nachbarn des Verdächtigen zeigten sich fassungslos. Sie beschrieben ihn als „sehr nett“ und „wunderbar“.

Bei den Opfern handelte es sich vorwiegend um afroamerikanische Prostituierte. Auch ein Mann soll ihm zum Opfer gefallen sein. Von 1985 bis 1988 soll der Täter den Ermittlern zufolge acht Menschen ermordet haben, zwischen 2002 und 2007 drei weitere. Wegen dieser langen Pause erhielt der Täter den Beinamen „Grim Sleeper“ („grauenvoller Schläfer“).

Der Täter vergewaltigte einige seiner Opfer, bevor er sie mit einer Pistole erschoss. Die Leichen wurden an abgelegenen Plätzen und in Mülltonnen in seinem Wohnbezirk South Los Angeles sowie der angrenzenden Gemeinde Inglewood gefunden. Eine Frau überlebte die Attacke knapp.

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