Bosnien reicht Antrag auf EU-Beitritt ein
Bosnien-Herzegowina hat seinen Antrag auf einen Beitritt zur Europäischen Union eingereicht. Der Vorsitzende des bosnischen Staatspräsidiums, Dragan Covic, sagte heute in Brüssel, er hoffe, dass die EU sein Land bald offiziell zum Beitrittskandidaten machen werde.
EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn sprach von einem großen Tag für das Balkan-Land. Der Antrag sei aber erst „der Beginn einer langen Reise“. Eine Mitgliedschaft sei nicht „in einigen Monaten oder in wenigen Jahren“ zu erreichen, so Hahn. Es gehe aber um eine „konkrete europäische Perspektive“ für das Land.
Wichtig sei, den eingeschlagenen Reformkurs fortzusetzen. Offizielle EU-Beitrittskandidaten sind derzeit Serbien, Montenegro, Mazedonien, Albanien und die Türkei.
Durch Streit blockiert
Bosnien-Herzegowina war neben dem Kosovo das einzige Land in der westlichen Balkan-Region, das sich nicht offiziell für eine EU-Mitgliedschaft beworben hatte. Der Grund war anhaltender Streit zwischen Politikern der drei Hauptvolksgruppen Kroaten, Bosniaken und Serben.
Dadurch wurden wirtschaftliche und gesellschaftliche Schlüsselreformen in den vergangenen Jahren blockiert. Im Juni trat dann eine Stabilisierungs- und Assoziierungsvereinbarung zwischen der EU und Bosnien-Herzegowina in Kraft.