Italienischer Regisseur Ettore Scola gestorben
Der italienische Regisseur und Drehbuchautor Ettore Scola ist tot. Er starb gestern Abend im Alter von 84 Jahren in Rom, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Der gebürtige Neapolitaner war bereits seit Sonntag im Koma gelegen. Scola brachte während seiner langen Karriere Dutzende erfolgreiche Filme auf die Leinwand.

APA/AP/Antonio Calanni
Er gewann unter anderem 1976 in Cannes die Goldene Palme für die beste Regie und wurde auch für den Oscar nominiert. Italiens Regierungschef Matteo Renzi würdigte Scola als „Meister der unglaublichen und scharfsinnigen Fähigkeit des Lesens Italiens, der Gesellschaft und ihrer Veränderungen“. Der Regisseur hinterlasse „eine enorme Lücke in der italienischen Kultur“, so Renzi.
Einfühlsames und sozialkritisches Kino
Geboren worden war Scola 1931 als Sohn eines Arztes in Trevico bei Neapel. Zunächst begann er ein Medizinstudium, wechselte dann aber zu Jus und begann beim Film zu arbeiten. Der Durchbruch war Scola schließlich 1970 mit der schwarzen Komödie „Dramma della gelosia - Tutti i particolari in cronaca“ („Eifersucht auf Italienisch“) mit Marcello Mastroianni und Monica Vitti in den Hauptrollen gelungen.
Weitere bekannte Werke des Italieners waren „Brutti, sporchi e cattivi“ („Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen“) und „Una giornata particolare“ („Ein besonderer Tag“) mit Sophia Loren und Mastroianni, für den er den Spezialpreis der Jury in Cannes erhielt. Scolas Markenzeichen war sein stilles, einfühlsames und sozialkritisches Kino. Der Regisseur galt als überzeugter Linker, seine Filme waren stets auch politisch.