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Ende von Steuerermittlungen

Im Steuerstreit mit den italienischen Behörden hat Apple Ende Dezember einem Insider zufolge 318 Mio. Euro gezahlt, um Steuerermittlungen zu entgehen. Das US-Unternehmen wolle Anfang des Jahres zudem eine Vereinbarung unterschreiben, wie die Steuerangelegenheiten künftig geregelt würden, sagte eine mit der Sache vertraute Person.

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Demnach wird das Ermittlungsverfahren der Justiz vorerst zwar nicht eingestellt, die Einigung mit der Steuerbehörde dürfte sich aber positiv darauf auswirken. Insidern zufolge steht Apple im Verdacht, in Italien 879 Mio. Euro Unternehmenssteuern zu wenig gezahlt zu haben. Die Steuerbehörde teilte lediglich mit, es gebe eine Einigung mit Apple. Details wie die fällige Summe wurden nicht genannt.

Kritik an Steuerpraxis

Der iPhone-Hersteller steht auch in anderen Ländern wegen seiner Steuerpraxis in der Kritik. So werden in den USA immer wieder Vorwürfe laut, dass Apple einen Großteil der Gewinne in Irland ausweist und damit dem vergleichsweise hohen Steuersatz in den USA entkommt. Apple-Chef Tim Cook hatte sich kurz vor Weihnachten gegen den Vorwurf gewehrt, Steuervermeidung zu betreiben. Entsprechende Kritik sei „politischer Mist“.

Der Konzern betont stets, dass er in Irland alle fälligen Steuern bezahle. In den vergangenen Jahren lag der Steuersatz demnach bei rund 25 Prozent und damit in etwa auf dem Niveau anderer international tätiger Unternehmen. Die EU-Kommission prüft seit Jahren die Steuerdeals von Apple in Irland. Sollte sie im Vorgehen der irischen Regierung eine unerlaubte Beihilfe zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts sehen, könnten hohe Nachzahlungen drohen.

165 Mrd. Euro im Ausland

Die EU-Kommission wirft Irland vor, mit Steuervergünstigungen für Unternehmen illegale Beihilfen gewährt und so den Standortwettbewerb mit anderen Ländern verzerrt zu haben. Die irische Regierung weist die Vorwürfe zurück.

Apple sitzt außerhalb der Vereinigten Staaten auf 181,1 Mrd. Dollar (165 Mrd. Euro), so das Ergebnis einer Studie der Nichtregierungsorganisationen Center for Tax Justice und US Public Interest Research Group Education Fund aus dem vergangenen Jahr. Damit ist der iPhone-Riese unangefochtene Nummer eins, was das Geldhorten der US-Konzerne im Ausland angeht. Apple müsste für diese Summe in den USA 59,2 Mrd. Dollar an Steuern zahlen, heißt es in der Analyse.

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