Boehringer plant Milliardengeschäft mit Sanofi
Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern Boehringer Ingelheim steht vor dem größten Zukauf seiner Geschichte. Das familiengeführte Unternehmen aus Ingelheim am Rhein greift nach dem milliardenschweren Tierarzneigeschäft des französischen Pharmakonzerns Sanofi. Dafür will Boehringer sein Geschäft mit rezeptfreien Arzneien und Gesundheitspräparaten an die Franzosen abgeben.
Weil diese Sparte mit ihrem Verkaufsschlager Mucosolvan-Hustensaft aber weniger wert ist, würde Boehringer zusätzlich rund 4,7 Milliarden Euro an Sanofi zahlen, wie beide Unternehmen heute mitteilten.
Durch den Zusammenschluss von Boehringer und der Sanofi-Sparte Merial entstünde nach dem US-Konzern Zoetis der zweitgrößte Anbieter auf dem Markt für Tiergesundheit mit einem Umsatz von rund 3,8 Milliarden Euro.
Merial wird mit 11,4 Milliarden Euro bewertet, die Selbstmedikationssparte (CHC) von Boehringer, also das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten, kommt auf einen Wert von 6,7 Milliarden Euro. Das CHC-Geschäft in China soll von der Transaktion ausgeschlossen bleiben.