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Spezialequipment im Kampf gegen IS

Deutschland steigt mit Aufklärungsjets, Tankflugzeugen und einem Kriegsschiff in den Militäreinsatz in Syrien ein, um Frankreich nach den Pariser Anschlägen im Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) zur Seite zu stehen.

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Zwar werde sich der Terrorismus am Ende nicht allein militärisch besiegen lassen, aber ohne werde man in Syrien auch nicht auskommen, sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Donnerstagabend in Berlin. Zuvor hatte das Sicherheitskabinett entsprechende Maßnahmen verabredet.

Hollande auf Werbetour für Koalitionspartner

Bei einem Besuch am Mittwoch in Paris hatte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel dem französischen Präsidenten Francois Hollande Hilfe im Kampf gegen den IS zugesagt. Hollande warb am Donnerstag auch bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau um die Bildung einer „großen Koalition“ der Weltmächte, um den IS zu besiegen.

Frankreich begrüßte die deutschen Ankündigungen. „Der Präsident der Republik (Hollande) bedankt sich herzlich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihr Angebot, sich an den Operationen (...) gegen den IS in Syrien und im Irak zu beteiligen“, teilte der Elysee-Palast am Donnerstagabend mit. „Dieser äußerst wichtige Beitrag zeigt den Willen Deutschlands, eine führende Rolle im Kampf gegen die Geißel zu spielen, die der IS darstellt.“ Hollande setze nun darauf, dass die anderen Europäer den gleichen Schwung zeigen werden.

Einige Details noch offen

Zu den Details des deutschen Einsatzes sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Henning Otte, eine Fregatte solle als Geleitschutz für den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ in die Region verlegt werden. Unklar blieb zunächst, wo die vier bis sechs Tornados und die Tankflugzeuge stationiert werden und wer von welchem Ort aus das Kommando über den Einsatz führen wird. Otte sagte, die Maschinen sollten von einem gesicherten Stützpunkt starten. Möglicherweise werden sie auf der türkischen NATO-Basis Incirlik stationiert, von der aus die USA ihre Luftangriffe fliegen.

Die deutschen Aufklärungstornados, die auch schon in Afghanistan im Einsatz waren, können mit Spezialkameras detaillierte Informationen über die Lage am Boden liefern. Tankflugzeuge sind gerade in europäischen Einsätzen stets Mangelware. Die Bundeswehr hatte der französischen Armee damit bereits im Einsatz in Mali unter die Arme gegriffen.

Angeblich US-Soldaten in Syrien

Unbestätigten Angaben zufolge sollen die USA bereits Soldaten in Syrien im Einsatz haben. US-Soldaten sind nach Angaben von Kurden im Norden Syriens eingetroffen, um die kurdischen Milizen im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Ein Vertreter der kurdischen Volksverteidigungseinheiten sagte am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur AFP, die Soldaten sollten die kurdischen Milizionäre in der nordsyrischen Stadt Kobane ausbilden.

Ferner sollen sie eine Offensive gegen die Städte Dscharabulus und al-Rakka vorbereiten, die von der IS-Miliz gehalten werden. Ein Aktivist in Kobane, Mustapha Abdi, bestätigte, dass „in den vergangenen Stunden“ US-Ausbildner in der Stadt an der türkischen Grenze eingetroffen seien.

Die USA fliegen seit September 2014 Luftangriffe gegen die IS-Miliz in Syrien und dem Irak. Im Irak unterstützen sie außerdem die Armee und die kurdischen Peschmerga-Milizen mit Ausbildnern und Beratern. Zudem wurden vereinzelt Spezialkräfte in Syrien am Boden eingesetzt, um gegen einzelne Stellungen der IS-Miliz vorzugehen.

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