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Herstellungskosten rapide gefallen

Indien sucht nach immer neuen Stromquellen. Das aufstrebende Schwellenland leidet unter einer strukturellen Unterversorgung. Sukzessive werden neue Dörfer ans Stromnetz angeschlossen und neue Fabriken gebaut. Die Regierung setzt auf den Ausbau der Kohlekraftwerke, aber auch auf erneuerbare Energien - vor allem auf die Nutzung von Sonnenstrahlen.

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Derzeit macht Solarenergie nur etwa ein Prozent der Energieerzeugung aus. Im Jahr 2031 sollen es schon 18 Prozent sein. Mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr bietet der Subkontinent sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie. Es gibt außerdem viele wüstenähnliche, ungenutzte Flächen.

Solarparks und Insellösungen

Geplant sind nicht nur große Solarparks für die Einspeisung ins Netz, sondern auch Insellösungen für abgelegene Gebiete. Die Herstellungskosten für Strom aus Sonnenenergie sind auch in Indien rapide gefallen. Lagen sie vor wenigen Jahren noch bei 18 Indischen Rupien (0,25 Euro) pro Kilowattstunde, waren es zuletzt noch etwa 4,5 Rupien. Damit sind sie konkurrenzfähig gegenüber herkömmlichen Energieformen wie Kohle und Atomkraft.

Im Vorfeld des bevorstehenden Klimagipfels in Paris verpflichtete sich Neu-Dehli, bis zum Jahr 2030 den Stromanteil aus nicht fossilen Energiequellen auf 40 Prozent zu steigern. Allein der Solarstrom soll bis zum Jahr 2022 um 100 Gigawatt ausgebaut werden.

Schwellenländer legen am stärksten zu

Generell werden erneuerbare Energien in den kommenden fünf Jahren den größten Teil des weltweiten Energiezuwachses ausmachen. Zwei Drittel der in dieser Zeit neu produzierten Energie werden aus regenerativen Quellen gewonnen, wie die Internationale Energieagentur (IEA) im Oktober mitteilte. Der Anteil an der weltweiten Energieerzeugung wächst demnach von 22 Prozent im Jahr 2013 auf über 26 Prozent 2020.

Eine „beachtliche Veränderung in sehr kurzer Zeit“, erklärte die IEA anlässlich eines Treffens der Energieminister von 20 Industrie- und Schwellenländern (G20) in Istanbul. Wind- und Solarenergie legen laut IEA weitaus stärker zu als Wasserkraft. Außerdem laufen nach Angaben der IEA zwei Drittel der Expansion in Schwellen- und Entwicklungsländern ab. Dazu gehörten vor allem China und die afrikanischen Staaten südlich der Sahara, aber auch Brasilien, Indien oder der Mittlere Osten.

Sinkende Kosten und bessere Ressourcen

Sinkende Kosten der Technologien sowie die oftmals besseren Ressourcen in diesen Ländern machten die Entwicklung möglich. „Bezahlbare, nachwachsende Rohstoffe werden die aufkommenden Energiesysteme auf der Welt dominieren“, erklärte IEA-Direktor Fatih Birol im Oktober.

Der Kostenrückgang, der schon in den vergangenen Jahren zu beobachten war, wird sich laut IEA wohl fortsetzen: Windparks auf dem Festland werden in den kommenden Jahren rund zehn Prozent günstiger, nachdem der Preis seit 2010 schon um 30 Prozent gefallen ist. Die Kosten für Solarenergie schrumpften seitdem sogar um zwei Drittel, in der nahen Zukunft werden die Anlagen erneut um ein Viertel erschwinglicher.

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