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Holpriges Ende für „Red Road Flats“

Ein spektakulärer Fehler ist Anfang Oktober bei der Sprengung von sechs Wohntürmen im schottischen Glasgow passiert: Nur vier Häuser wurden in Schutt und Asche gelegt, zwei der Gebäude knicken zwar ein, blieben aber auf gut halber Höhe stehen. Die Reste mussten mechanisch abgetragen werden.

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Die kontrollierte Sprengung sei „nicht ganz nach Plan gelaufen“, räumten die Behörden ein. 2.500 Menschen hatten aus Sicherheitsgründen ihre nahe gelegenen Wohnungen verlassen müssen.

Häusersprengung in Glasgow

APTN

Die missglückte Sprengung sorgte bei Beobachtern für Spott und Hohn

Die insgesamt acht Häuser waren in den 1960er Jahren erbaut worden, mit einer Höhe von über 80 Metern zählten die „Red Road Flats“ damals zu den höchsten Wohntürmen Europas. Schon in den 70er Jahren wurden die Wohnblöcke aber eher zum sozialen Brennpunkt mit hoher Jugendkriminalität. In den 1980er Jahren wurde zudem versucht, den verbauten Asbest aus den Gebäuden zu entfernen, eine vollständige Sanierung blieb aber aus.

Neue Wohnsiedlung geplant

Zwei der Häuser wurden daraufhin für Familien als nicht mehr geeignet erklärt. Stattdessen wurden sie dann für Studentenwohnungen und als Jugendherberge genutzt. Seit den 90er Jahren waren in den Häusern auch Flüchtlinge untergebracht.

Die ersten beiden Blöcke wurden 2012 und 2013 gesprengt. Die verbliebenen sechs sollten - so der ursprüngliche Plan - im Rahmen der Eröffnung der Commonwealth-Spiele 2014 - dem Erdboden gleichgemacht werden. Der Plan wurde aber aus Sicherheitsgründen verworfen. Nun wurde die Sprengung - mit durchwachsenem Erfolg - durchgeführt. Auf dem Gelände soll eine neue Wohnsiedlung entstehen.

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