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Kein wirklicher Ruhestand für Schauspieler

Erst vor wenigen Wochen hat die Hollywood-Legende Maureen O’Hara ihren 95. Geburtstag gefeiert. Am Samstag starb sie nach Angaben ihres Managers Johnny Nicoletti in ihrem Haus in Boise im US-Bundesstaat Idaho im Schlaf. O’Hara galt als Hollywoods abenteuerlustige Frau an der Seite draufgängerischer Männer. Erst letztes Jahr zollte Hollywood ihr mit dem Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk Tribut.

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Für ihn sei sie die schönste Frau der Welt gewesen, erinnerte Clint Eastwood bei der Festrede an einen seiner ersten Filmauftritte in den 1950er Jahren. Und Liam Neeson, der den Oscar überreichte, schwärmte von O’Hara von seiner „ersten Liebe“. Als Zwölfjähriger habe er sie in John Fords Drama „Der Sieger“ mit John Wayne auf dem Fernsehbildschirm erlebt. Nie zuvor habe er eine solche Schönheit gesehen, gestand Neeson. Sie galt auch als Lieblingspartnerin Waynes. Insgesamt stand sie fünfmal mit ihm vor der Kamera - das erste Mal bei dem Film „Rio Grande“.

Maureen OHara und Clint Eastwood

Reuters/Kevork Djansezian

Clint Eastwood (M.) und Liam Neeson bei der Oscar-Gala mit O’Hara 2014

Zeit ihres Lebens waren ihre roten Haare ihr Markenzeichen. Damit galt sie als neue Attraktion des Farbfilms. Ihre Haare trugen ihr auch den Spitznahmen „Technicolor-Queen“ ein. Sie wurde als Königin des Farbfilms - von Western über Komödien bis zu den damals besonders beliebten Piratenfilmen - vermarktet. In Schwarz-Weiß-Filmen wurde die Rothaarige kaum mehr gebucht.

Mit 20 Durchbruch in Hollywood

Alfred Hitchcocks Spielfilm „Riff-Piraten“ (1939) war es auch, der die damals 19-jährige O’Hara schlagartig bekannt machte. In kürzester Zeit machte sie in Hollywood Karriere. Mit Charles Laughton debütierte sie nur ein Jahr später als „Esmeralda“ in „Der Glöckner von Notre Dame“ bereits in den US-Kinos. Laughton kann als ihr eigentlicher Entdecker gelten.

Maureen OHara und John Wayne

AP/Don Brinn

O’Hara galt als Lieblingsfilmpartnerin von John Wayne

Besonders häufig arbeitete sie mit Regisseur John Ford wie etwa bei dem mit dem Oscar ausgezeichneten Drama „Schlagende Wetter“. Ford wurde ebenfalls ein wichtiger Förderer der Schauspielerin. Wayne, Laughton und Ford habe sie ihre Karriere zu verdanken, betonte auch O’Hara, als sie 2014 ihren ersten und einzigen Oscar entgegennahm.

Noch mit 80 vor der Kamera

Eigentlich zog sich die Schauspielerin kurz nach ihrer dritten Eheschließung Ende der 1960er Jahre aus dem Filmgeschäft zurück. Rund 30 Jahre später wurde sie von Regisseur Chris Columbus doch noch einmal überredet. Sie stand als böse Schwiegermutter für die Komödie „Only the Lonely“ vor der Kamera. Einige weitere Filme sollten folgen.

Noch mit 80 stand die 1920 in Dublin geborene Schauspielerin für Fernsehfilme vor der Kamera. Sie pochte bis zuletzt darauf, dass ein wahrer Schauspieler ohnehin nicht wirklich in den Ruhestand gehe. Mit dem Weihnachtsklassiker „Das Wunder von Manhattan“ (1947), in dem sie die Mutter der jungen Natalie Wood spielt, kehrt sie alljährlich auf den Bildschirm zurück.

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