VW-Skandal: Jüngere Dieselmotoren doch nicht betroffen
Der VW-Konzern schließt eine mögliche Ausweitung des Abgasskandals auf Teile seiner jüngeren Dieselmotoren-Generation EA 288 aus. „Nach gründlicher Prüfung herrscht nun Klarheit, dass auch in Fahrzeugen mit EA 288 nach EU5 keine Software verbaut ist, die eine unzulässige Abschalteinrichtung im Sinne der Gesetzgebung darstellt“, teilte das Unternehmen gestern in Wolfsburg mit.
Bis zu drei Mio. zusätzlich Betroffene befürchtet
Zuvor hatte stundenlang Unsicherheit geherrscht, ob auch eine jüngere Dieselmotorengeneration in den Strudel der Rückrufe geraten und sich das Debakel um millionenfache Manipulationen von Messwerten schädlicher Stickoxide auf bis zu drei Mio. zusätzliche VW-Kunden ausweiten könnte.
Bisher hatte nur der Motor EA189 im Fokus der Rückrufe gestanden - ein älterer Diesel, der nur bis zur Abgasnorm Euro 5 reichte. Nun war der Verdacht aufgekommen, auch die frühe Version des Nachfolgers EA288 - ab 2012 zunächst ebenfalls gemäß der Euro-5-Norm im Einsatz - könnte eine Betrugssoftware in der Steuerung enthalten. Ein Konzernsprecher sagte, dass das Unternehmen die fraglichen EA 288 in ihrer anfangs hergestellten Euro-5-Norm noch untersuche.
Euro 6 ist eine striktere Norm als die vorherige Abgasvorgabe Euro 5 und gilt für Pkws seit diesem September. Aktuell stehen in den eigenen Autohäusern laut VW nur noch Modelle mit Euro-6-Zulassung.
Volkswagen hatte vor gut einem Monat eingeräumt, die Abgaswerte von Millionen Dieselwagen manipuliert zu haben. Ans Licht gebracht hatte den Fall die US-Umweltbehörde EPA.