Brauereifusion steht: Anheuser-Busch kauft SABMiller
Der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev (AB InBev) hat sich im Poker um die rund 100 Milliarden Euro schwere Übernahme des Branchenzweiten SABMiller durchgesetzt. Beide Konzerne hätten eine Grundsatzeinigung über das Kaufangebot erzielt, teilten die Unternehmen heute mit.
Der Beck’s-Produzent mit Sitz in Belgien zahle 44 Pfund pro Aktie des britischen Rivalen. Das Barangebot entspreche einem Aufschlag von etwa 50 Prozent auf den Schlusskurs von SabMiller am 14. September. AB InBev hatte in den vergangenen Wochen wiederholt den Preis aufgestockt, zuletzt gestern.
Mit der Übernahme entsteht ein Brauriese neuer Dimension: Weltweit wird künftig etwa jedes dritte Bier aus einer Brauerei des fusionierten Konzerns kommen.
Offenbar Ermittlungen gegen AB InBev
Bekannt wurde indes, dass AB InBev möglicherweise in den USA seine Marktmacht missbraucht habe, so Insider. Das US-Justizministerium gehe Vorwürfen nach, das Unternehmen habe Zwischenhändler gekauft, um den Vertrieb von Bier kleiner Brauereien einzuschränken, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Zwei von ihnen sagten, AB InBev setze die Händler zudem unter Druck, die anderen Biermarken komplett aus dem Angebot zu nehmen. Allein in den vergangenen Monaten hat der Beck’s-Produzent mit Sitz in Belgien fünf Händler in drei US-Bundesstaaten übernommen. In vielen Staaten können die Brauereien ihr Bier nicht direkt verkaufen und müssen über einen Zwischenhändler gehen. Anheuser erklärte, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.
Die Untersuchung kommt für den Branchenprimus zur Unzeit. Der Konzern will die Nummer zwei SABMiller schlucken und stockte erst gestern sein Angebot zum dritten Mal auf. Umgerechnet bietet Anheuser 95 Milliarden Euro.