Massenrausch in Hamburg lässt Polizei rätseln

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Ein Drogenexperiment soll in Deutschland 29 Seminarteilnehmer in Lebensgefahr gebracht haben, möglicherweise sogar mit Sektenhintergrund. Nach Informationen der dpa befassen sich die Organisatoren der Veranstaltung vom 4. September in Handeloh bei Hamburg - eine Heilpraktikerin und ein Psychologe aus dem Raum Aachen - mit „Psycholyse“.

Dabei soll mit Hilfe von Drogen eine Art Bewusstseinserweiterung erreicht werden. Wiederholt kam es dabei zu schweren Zwischenfällen, so verlief im März 2009 eine solche Sitzung in Berlin für zwei Teilnehmer tödlich.

Letzte Woche hatte der Schweizer „Tages-Anzeiger“ berichtet, dass der Organisator ein enger Vertrauter des Schweizer Therapeuten Samuel Widmer sei, auch deutsche Medien hatten über einen möglichen „Psycholyse“-Zusammenhang berichtet.

Widmers „Kirschblütengemeinschaft“ wird von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der evangelischen Kirche als „problematisch“ eingestuft, Kritiker sprechen von einer Sekte. Die Geschäftsführerin des Tagungszentrums in Handeloh hat sich von den Veranstaltern des Seminars distanziert. Die Teilnehmer mussten mit Wahnvorstellungen, Krämpfen, Luftnot und Herzrasen in Krankenhäuser gebracht werden.