Cybercrime-Bericht: Weniger Anzeigen, hohe Gefährdung

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Das Gefährdungs- und Schädigungspotenzial durch Computerkriminalität bleibt unverändert hoch. Das sagte das Bundeskriminalamt (BK) heute anlässlich der Veröffentlichung des Cybercrime-Berichts 2014. Die Anzeigen gingen im Vorjahr um ein Zehntel auf 8.966 zurück, die Aufklärungsquote aber ebenfalls um 4,4 Prozent. Im Zehnjahresvergleich zeigt sich nach wie vor ein deutlicher Anstieg.

Die Zahl der reinen IT-Delikte stieg 2014 leicht, hieß es in der BK-Aussendung. Unter diesem Cybercrime im engeren Sinn verstehen die Kriminalisten Straftaten, die mit Hilfe von Internettechnologie begangen werden, zum Beispiel der widerrechtliche Zugriff auf ein Computersystem. Erstmals seit fünf Jahren sank das Delikt des Internetbetrugs um 13,5 Prozent auf 6.635 Fälle.

Die seit einem längeren Zeitraum steigende Zahl von Cyberangriffen erklären die Ermittler mit der Internationalität der Kriminalitätsform und den Möglichkeiten von Verschlüsselung und Anonymisierung. Das erschwere auch die Aufklärung zunehmend.

BK geht von hoher Dunkelziffer aus

Das BK geht neben den knapp 9.000 Anzeigen im Vorjahr von einer hohen Dunkelziffer in Sachen Cybercrime aus. Nach wie vor sei eine Unmenge an Phishing- und Spam-Mails in Umlauf. Eine deutliche Steigerung gab es auch bei Meldungen über versuchte Betrugsfälle auf Onlineplattformen sowie bei Ein- und Verkäufen im Internet - zumeist bei Kfz- und Immobilienangeboten.

Im Jahr 2011 wurde unter der E-Mail-Adresse Against-cybercrime@bmi.gv.at eine Meldestelle für Cyberkriminalität eingerichtet. Dort werden verdächtige Wahrnehmungen im Internet entgegengenommen. Im Vorjahr wurde ein 24-Stunden-Betrieb eingerichtet, dabei wurden 9.497 E-Mails und über 900 telefonische Anfragen bearbeitet. Das waren rund 2.850 E-Mails mehr als im Jahr 2013.