Fast 200 Verletzte
Beim Sturz eines Krans auf die Große Moschee im saudi-arabischen Pilgerort Mekka sind am Freitag nach Angaben von Rettungskräften mehr als 60 Menschen getötet worden. Die Katastrophenhelfer sprachen zunächst von 52, wenig später von 65 Toten und mittlerweile von 87 Toten und etwa 180 Verletzten.
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Auf Fotos, die im Internet kursierten, waren der umgestürzte Kran und blutige Körper zu sehen, die an der Unglücksstelle auf dem Boden liegen. Der Nachrichtensender al-Jazeera berichtete, dass der Kran laut Augenzeugen kurz vor 18.00 Uhr (Ortszeit) vom dritten Stock der Großen Moschee gestürzt sei. Zu diesem Zeitpunkt sei die Moschee voll mit Gläubigen gewesen, obwohl das abendliche Gebet erst um 18.30 Uhr beginnen hätte sollen.

EBU
Zahlreiche Rettungsfahrzeuge waren am Freitagabend im Einsatz
Laut dem Al-Jazeera-Reporter Hasan Patel fuhren Dutzende Rettungswägen zum Unglücksort. Das gesamte Gebiet sei abgesperrt worden. Als Ursache für den Unfall nannten die Behörden schwere Unwetter, die zum Unglückszeitpunkt niedergingen. Auf Videoaufnahmen waren neben heftigen Regen auch starke Windböen zu erkennen. Laut offiziellen Angaben erreichte der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 82 km/h. Zugleich kursierten Berichte, wonach kurz vor dem Unglück ein Blitz in den Kran eingeschlagen habe.
Aufwendige Bauarbeiten an Großer Moschee
Derzeit ist ein riesiges Bauprojekt in Mekka im Gange, um den Bereich der Großen Moschee um 400.000 Quadratmeter zu erweitern. Dadurch sollen gleichzeitig bis zu 2,2 Millionen Menschen dort Platz finden. Um die Moschee herum stehen deshalb eine Reihe von Baukränen.
In der Großen Moschee von Mekka sind am Freitag, dem Gebetstag für Muslime, in der Regel besonders viele Menschen. Teil der Moschee ist die Kaaba, ein riesiges quaderförmiges Gebäude, in dessen Richtung die Muslime weltweit beten. Hinzu kommt, dass sich nach Angaben der amtlichen saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA bis Freitag bereits 800.000 Menschen bei der großen Pilgerreise (Hadsch) in dem Königreich einfanden.
Erlaubte Teilnehmerzahl für Hadsch gesenkt
Der Hadsch beginnt in diesem Jahr in etwa zehn Tagen. Die Pilgerfahrt nach Mekka ist die größte Versammlung der Muslime in der Welt. Die saudischen Behörden unternehmen jedes Jahr große Anstrengungen beim Umgang mit den Pilgerströmen. Im vergangenen Jahr waren mehr als 70.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, um das Großereignis zu bewachen. Ebenfalls vor einem Jahr hatte das Königreich wegen der Bauarbeiten an der Großen Moschee die erlaubte Teilnehmerzahl für den Hadsch gesenkt.
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