Russland gedenkt der Opfer von Geiseldrama in Beslan

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Mit Trauerfeiern haben Tausende Menschen in zahlreichen russischen Städten der Opfer des blutigen Geiseldramas in Beslan in der Konfliktregion Nordkaukasus vor elf Jahren gedacht.

Bei der dreitägigen Geiselnahme in einer Schule in der russischen Teilrepublik Nordossetien waren 2004 insgesamt 334 Menschen getötet worden, darunter 186 Kinder. Zwei Glockenschläge um 13.05 Uhr erinnerten heute in Beslan an den Sturm des Gebäudes durch die Sicherheitskräfte. Anschließend ließen die Veranstalter der Gedenkfeier 334 weiße Luftballons zu Ehren der Toten steigen.

Viele werfen Behörden Versagen vor

Rund 30 islamistische Extremisten hatten damals zu Beginn des Schuljahres mehr als 1.100 Geiseln etwa 50 Stunden lang festgehalten. Die Lage eskalierte am 3. September 2004 mit einer Explosion und einem stundenlangen Feuergefecht mit den Spezialkräften.

Nach einer Erhebung der Zeitung „Moskowski Komsomolez“ sehen fast 50 Prozent der Befragten die Schuld für das Ausmaß der Tragödie in Beslan bei den Behörden oder der Einsatzleitung.

Auch in Moskau und anderen Großstädten ehrten zahlreiche Menschen die Opfer des Terrorismus. In der russischen Hauptstadt legten die Bürger Blumen an mehreren Orten nieder, wo seit 1999 bei Anschlägen insgesamt Hunderte Menschen ums Leben gekommen waren.