Ungarn: Flüchtlinge stürmen Budapester Ostbahnhof

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Zu Hunderten besteigen Flüchtlinge seit heute Früh die Züge auf dem Budapester Ostbahnhof in Richtung Wien. Zuvor waren sie von der Polizei davon abgehalten worden. Doch mittlerweile soll sich die ungarische Polizei vom Bahnhof zurückgezogen haben, wie das Internetportal Origo berichtete. Von ungarischer Seite lag keine Erklärung für das geänderte Verhalten der Ordnungskräfte vor.

Ungarische Regierung übt Kritik an Berlin

Die ungarische Regierung erwartet von Deutschland eine „Klärung der juristischen Fragen“ im Zusammenhang mit der Weiterreise von in Ungarn gestrandeten Flüchtlingen. „Während Ungarn sich an die EU-Regeln hält, legt Deutschland ein nachgiebigeres Verhalten an den Tag“, sagte Regierungssprecher Andras Giro-Szaz der staatlichen Nachrichtenagentur MTI.

Er verwies darauf, dass die Schengen-Bestimmungen klar festlegten, dass ein Mitgliedsland einen Nicht-EU-Bürger nur dann in ein anderes Mitgliedsland reisen lassen darf, wenn dieser über ein gültiges Visum für dieses Land verfügt. Ungarn halte sich an diese Regel, fügte Giro-Szaz hinzu.

Deutschland hatte zuletzt angekündigt, dass es syrische Asylbewerber nicht mehr in andere EU-Länder, über die sie in die Europäische Union eingereist sind, zurückschicken will.