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Wetterumschwung spätestens ab Montag

Bis Freitag bleibt es in den meisten Landesteilen sonnig und heiß. Am Wochenende spaltet sich dann das Wetter: Während es in Vorarlberg, Nordtirol und Salzburg abkühlt, müssen die Bewohner Ostösterreichs noch bis Montag schwitzen. Zu Wochenbeginn wird es im ganzen Land kühler, damit ist es mit der extremen Hitze zumindest vorerst vorbei.

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Grund für die unterschiedliche Entwicklung ist laut ORF-Wetterredaktion, dass von Westen her bereits am Freitag kühlere Luft ins Land kommt, während im Osten die aufgeheizte Luft vorläufig bleibt. Dementsprechend heiß und schwül wird auch das Wochenende in Ostösterreich. In Wien rechnet man mit Höchstwerten von 35 Grad, allerdings wird es auch im Laufe des Wochenendes in Teilen des Ostens zunehmend wechselhaft, und es kann bereits zu ersten Regenschauern und Gewittern kommen.

Erst Westen, dann Osten

Im Westen hingegen zeigen sich schon am Freitag die ersten Vorboten des Wetterumschwungs. In Vorarlberg und im Außerfern wechseln sich Sonne und Wolken ab, am Nachmittag gibt es dort verbreitet Regenschauer und Gewitter. Am Wochenende wird es im ganzen Westen zunehmend kühl, und flächendeckende Regenschauer und Gewitter lassen die Temperaturen nach unten rutschen. Während es im Westen sehr rasch abkühlt, geht es im Osten nur schrittweise voran. Ab Samstag sinken dort die Temperaturen täglich um zwei, drei Grad, im Westen hat es unterdessen nur noch 20 Grad.

Unsicherheit hinsichtlich Trockenheit

Ganz Österreich wird die Erfrischung zu Beginn der nächsten Woche erreichen. Ab Montag hat es im ganzen Land 30 Grad oder weniger, und ab Dienstag gibt es Höchstwerte von 17 bis 26 Grad. Damit sind die Befürchtungen oder Erwartungen, der ganze August könnte extrem heiß bleiben, vom Tisch.

Noch nicht klar ist, wie es mit der extremen Trockenheit weitergeht, die mit einem Niederschlagsminus von bis zu 77 Prozent der Landwirtschaft und der Umwelt ganzer Regionen zusetzt. Zwar kommt es im Osten und Süden ab Montag zu heftigen Regenschauern und Gewittern, aber ob diese Niederschläge reichen werden, um die Trockenheit in diesen Regionen zu beenden, kann aus heutiger Sicht noch nicht gesagt werden.

Warnung vor Waldbränden

Unterdessen hält die Waldbrandgefahr an. In ganz Niederösterreich gilt die Waldbrandverordnung. Rauchen, jegliches Feuerentzünden, Wegwerfen von brennenden oder glimmenden Gegenständen, aber auch von Glasflaschen und Glasscherben in allen Waldgebieten und in Waldrandnähe ist verboten. Bereits das Abstellen von Fahrzeugen auf trockenen Flächen könne zu Bränden führen, so der niederösterreichische Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) in einer Aussendung.

Rekordsommer 2015

Der Sommer 2015 war bis jetzt von Superlativen geprägt. Die Hitzeperioden waren nicht nur außergewöhnlich lang, es gab auch extrem viele Tage mit sehr hohen Temperaturen. In Wien gab es bis Donnerstag 34 Tage mit über 30 Grad, in Innsbruck sogar 39. In einem durchschnittlichen Sommer verzeichnet Österreich gerade einmal 15 dieser Hitzetage. Tage mit über 35 Grad gab es in Wien 13.

Umweltschützer zeigen sich über diese Rekorde besorgt. Laut einer Aussendung von Greenpeace wurde mit dieser Woche die Anzahl der jährlichen Hitzetage überschritten, die Klimaforscher für das Jahr 2050 prognostizieren, wenn nicht drastische Maßnahmen gegen den Klimawandel unternommen werden. „Werden die Treibhausgasemissionen nicht drastisch gesenkt, werden wir in Österreich im Jahr 2050 durchschnittlich 30, im Jahr 2100 45 bis 50 Hitzetage erleben“, warnte Greenpeace-Klima- und -Energiesprecher Adam Pawloff.

Höhere Temperaturen durch Klimawandel

Die Klimaexperten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sehen vor allem drei Faktoren, die in diesem extrem heißen Sommer zusammenspielen: Erstens ist durch die Klimaerwärmung der vergangenen Jahrzehnte das Temperaturniveau deutlich höher als früher. Zweitens liegt heuer der sehr sonnige und heiße Bereich des subtropischen Hochdruckgürtels weiter im Norden als in durchschnittlichen Jahren. Drittens sind die Böden in Süd- und Mitteleuropa heuer extrem trocken, wodurch der kühlende Effekt durch Verdunstung entfällt und sich auch weniger Gewitter bilden.

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