Flüchtling geschlagen - griechischer Polizist suspendiert
Die Führung der griechischen Polizei hat heute einen Polizisten vom Dienst suspendiert, weil er einem Migranten auf der Insel Kos eine Ohrfeige gegeben haben soll.
Ein Videojournalist der Nachrichtenagentur AP veröffentlichte eine Aufnahme des Zwischenfalls im Kurzmitteilungsdienst Twitter. Wie die Polizeidirektion weiter mitteilte, wurde eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet.

AP TELEVISION
Auf der Insel Kos herrschen chaotische Zustände. Hunderte Migranten kommen täglich von der wenige Seemeilen entfernten türkischen Küste. Hilfsorganisationen, der Staat und die Bevölkerung sind restlos überfordert.
Brüssel stellt 2,4 Mrd. Euro wegen Flüchtlingskrise bereit
Die EU-Kommission will mehrere EU-Staaten bis 2020 mit 2,4 Milliarden Euro bei der Bewältigung der steigenden Zahl von Migranten unterstützen. Wie die Brüsseler Behörde heute mitteilte, hatte sie in diesem Monat insgesamt 23 Programme gebilligt, die vor allem Staaten wie Italien und Griechenland an den Außengrenzen der EU zugutekommen sollen.
Italien und Griechenland erhalten Löwenanteil
Der Zeitraum der EU-Programme erstreckt sich von 2014 bis 2020. Im März waren bereits 22 Projekte genehmigt worden, weitere 13 sollen im Laufe des Jahres folgen. Italien erhält mit 558 Millionen Euro den größten Anteil, gefolgt von Griechenland mit 474 Millionen Euro. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte am Freitag erklärt, dass sein von der Pleite bedrohtes Land nicht in der Lage sei, den Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan allein zu bewältigen.
Auch Frankreich und Großbritannien erhalten nach Angaben einer EU-Kommissionssprecherin Gelder, um die Lage in Calais besser in den Griff zu bekommen. In der französischen Hafenstadt versuchen seit Monaten Tausende Flüchtlinge, durch den Kanal-Tunnel nach Großbritannien zu gelangen. Zehn Menschen sind dabei bisher umgekommen.