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Privatsphäre nicht immer einstellbar

Onlineservices für Bilder erleben seit der starken Verbreitung von Smartphones mit immer besseren Kameras eine Hochblüte. Viele Services wie Instagram, Flickr und Google Photos sind oft auch vom Handys aus einfach zu bedienen. Bei den Funktionen der Cloud-Services gibt es allerdings zum Teil sehr deutliche Unterschiede.

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Eines der jüngsten, aber laut Statistiken derzeit bekanntesten dezidierten Onlineservices ist Instagram, das im April 2012 von Facebook gekauft wurde. Instagram setzt auf die mobile Nutzung mit einer eigenen App auf Smartphones und bietet das Teilen von Bildern und Videos in eigenen und anderen Netzwerken wie eben Facebook, aber auch Twitter und Flickr an. Instagram wurde vor allem für den Einsatz von Filtern und die Nutzung für Essensfotos bekannt und ist gerade bei Jungen sehr beliebt.

Das Service ist simpel gestaltet, auch die Funktionen sind entsprechend einfach. Ein Account kann auf privat oder öffentlich gestellt werden, wobei Bilder, sobald sie einmal etwa auf Twitter geteilt wurden, über den direkten Link auch bei einem privaten Account sichtbar sind. Für die Nutzung für Urlaubsfotos eignet sich Instagram nur bedingt, das Erstellen von Alben etwa ist nicht möglich. Dafür gibt es eine sehr aktive Community auf Instagram.

Flickr schreibt Privatsphäre groß

Flickr bietet im Gegensatz viel mehr Funktionen, ist aber in Summe auch unübersichtlicher. Der zum Yahoo-Konzern gehörende Dienst ist bis 1.000 GB (ein TB) belegtem Speicherplatz kostenlos, die Pro-Version ohne Werbung kostet 5,99 Dollar im Monat bzw. 49,99 Dollar im Jahr. Einzelne Fotos können bis zu 200 MB, Videos bis zu ein GB groß sein - damit ist das Service auch für enthusiastische Urlaubsfotografen interessant. Zudem werden bei den Bilder genauere Infos zum Kameratyp und den Einstellungen gespeichert.

Die unter anderem in digitale Alben organisierbaren Inhalte können relativ einfach geteilt werden, wobei der Zugriff auch auf genau definierte Gruppen eingeschränkt werden kann. Bei den Nutzungsrechten für die einzelnen Bilder ist Flickr elaborierter als andere Services, so können Bilder etwa auch als Allgemeingut und für nicht kommerzielle Zwecke freigegeben werden. Wer seine Bilder nicht nur online mit der Community - via E-Mail, direkten Links auf Websites oder über Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter - teilen will, der kann sie auch direkt aus Flickr heraus ausarbeiten lassen.

Photobucket: Back-up für Facebook-Bilder

Auch Photobucket bietet zahlreiche Möglichkeiten zum direkten Teilen von Bildern und Videos. Wie bei Flickr hat man die Option, die Bilder direkt aus dem Service heraus auszuarbeiten. MIt bis zu zwei GB Speicherplatz ist das Service gratis, der Traffic - also das Abrufen der Bilder - ist dabei auf zehn GB im Monat beschränkt. Wer keine Werbung will, zahlt 99 US-Cent im Monat, für 20 GB werden 2,99 US-Dollar fällig, dafür gibt es dann auch kein Traffic-Limit. Bei der Nutzung von Apps für iOS und Android ist das kostenlose Speicherlimit erhöht.

Praktisch kann die Back-up-Funktion für Bilder auf Facebook sein, die direkt in Photobucket reingeladen werden können. Photobucket hat ebenfalls eine aktive Community und viele Editierfunktionen sowie Filter für die Bilder, die man für andere Nutzer gezielt zum Anschauen, Downloaden und Drucken freigeben kann. Auch bei diesem Service sind Bilder von einem privaten Account über eine direkte URL abrufbar.

Imgur: Heimat der Memes

Völlig kostenlos ist Imgur, das ebenfalls zahlreiche Funktionen zum Teilen von Inhalten anbietet. Beliebt ist dabei auch die Möglichkeit, Memes (Bilder mit Texten) einfach selbst bauen zu können. Nutzer bekommen hier ebenfalls eine eigene URL sowie zahlreiche Statistikfunktionen. Alben und Bilder können nur komplett privat oder öffentlich zugänglich gemacht werden, sind über eine URL immer direkt zugänglich.

Google Photos überlebte Google+

Google Photos ist wieder einfach aufgebaut, bietet aber zum Teil mehr Funktionen als Instagram - wie das Erstellen von Panoramabildern, GIFs und Filmen aus Bildern, die mit Musik unterlegt werden können. Auch dieses Service bietet Filter an, zudem gibt es einfache Bearbeitungsfunktionen. Der unlimitierte Speicherplatz gilt nur für komprimierte Bilder und Videos (bis zu 16 MP bzw. 1080p), wer eine höhere Qualität will, kann nur 15 GB kostenlos nutzen. 100 GB kosten im Monat 1,99 Dollar, ein TB 9,99 Dollar.

Bilder sind einfach teilbar, wobei Nutzungsrechte nicht dezidiert vergeben werden können. Über einen Link sind diese zudem direkt abrufbar. Sie können auch direkt vom Handy synchronisiert werden, Google versucht sie dann nach verschiedenen Kategorien zu ordnen. Google Photos löst im August das einzig erfolgreiche Produkt von Googles Sozialem Netzwerk Google+ ab, Google+ Photos. Die Fotos können laut Google von einem zum anderen Service einfach übertragen werden.

Bezahlservices für professionellen Verkauf

SmugMug ist ein reines Bezahlservice, das auch darauf abzielt, dass Nutzer ihre Bilder kommerziell verwerten. Wie bei Photobucket können ganze Alben mit anderen Nutzern geteilt werden. In allen Stufen gibt es unlimitierten Traffic, Bilder können bis zu 50 MB, Videos bis zu drei GB groß sein. Zudem können Nutzer eine einfache Website mit ihren Bildern erstellen. Dafür werden zumindest fünf Dollar pro Monat fällig. Auch 500px zielt auf Enthusiasten und professionelle Fotografen ab, die mit ihren Werken Geld verdienen wollen.

Apple bietet mit der iCloud Photo Library ebenfalls ein eigenes Bilderservice an, bei dem relativ einfach mehrere Personen in ein und dasselbe Album Fotos ablegen können. Eine App ist im Gegensatz zu den anderen Services nur für Apple-Geräte verfügbar, Nutzer anderer Betriebssysteme müssen auf den Browser ausweichen. Die ersten fünf GB sind kostenlos.

Lokales Back-up immer empfehlenswert

Es gibt noch zahlreiche andere Services wie Dropbox, OneDrive und Adobe Creative Cloud, die vor allem dem reinen Speichern von Bildern dienen (OneDrive) oder mit einem Bezahlservice und selbst mit einer ganzen Bildbearbeitungssoftware (Adobe) verknüpft sind. Je nach den eigenen Bedürfnissen können diese auch vollkommen ausreichend sein.

Bei allen Services gilt jedoch, dass man beim Hochladen genau darauf achten sollte, welche Rechte - so überhaupt möglich - man vergibt. Damit die Bilder nicht für mehr Leute zugänglich sind als eigentlich geplant. Zudem können Dienste, wie bei Google zu sehen, auch schnell abgedreht werden. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Bilder zu Hause auf einer eigenen Festplatte sichern und sie nicht nur über die Cloud auf einer fremden Festplatte ablegen.

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