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20 Prozent Verlust in drei Monaten

Die Ermittlungen zum Bilanzskandal haben den Toshiba-Aktien an der Börse in Tokio zuletzt eine Talfahrt beschert. In den vergangenen Wochen büßten die Papiere über 20 Prozent des Wertes ein. Eine Trendwende gab es am Dienstag mit dem Rücktritt des Topmanagements, darunter Konzernchef Hisao Tanaka.

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Die Anleger reagierten auf die Aufklärung und die personellen Konsequenzen positiv. Die Aktien des Technologiekonzerns legten am Dienstag um rund sechs Prozent zu. Die schlechten Nachrichten seien nun öffentlich, so Takatoshi Itoshima, Portfoliomanager bei Commons Asset Management. Der Verlust der vergangenen Wochen konnte bisher aber nicht wettgemacht werden.

Bereits Anfang Juni hatte Toshiba wegen der Ermittlungen die Dividende gestrichen, die Prognose für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 kassiert und die Veröffentlichung der Zahlen verschoben. Nach wie vor wurde keine Bilanz für das vergangenen Geschäftsjahr vorgelegt. Es ist bereits das zweite Mal in weniger als zwei Jahren, dass das Unternehmen seine Bilanzierungsmethoden überprüft.

Exporteure profitieren

Nachdem der Handel auf dem Tokioter Aktienmarkt aufgrund eines Feiertags am Montag ausgesetzt war, schloss die Börse am Dienstag überhaupt fester. Kursgewinner des Tages war zwar Toshiba, doch es profitierten vor allem Exporteure und Transportunternehmen, denen der schwache Yen und der niedrige Ölpreis zugutekamen. Die Aktien von Kikkoman, das fast die Hälfte seiner Sojasauce in den USA absetzt, stiegen im Lauf des Dienstags beispielsweise um 1,48 Prozent.

Verluste mussten dagegen wie an anderen Börsen vor allem Bergbauunternehmen hinnehmen. Die niedrigen Preise auf den Rohstoffmärkten trieben unter anderem die Aktien vom Sumitomo Metal Mining, die 1,59 Prozent verloren, und der auf Öl und Metalle spezialisierten JX Holdings (minus 2,56 Prozent) in den Keller.

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