Flüchtlingskind gestreichelt: Merkel sorgt für Kritik

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Selten hat ein Dialog der deutschen Kanzlerin Angela Merkel mit Bürgern so viel Aufsehen erregt wie nun ein Gespräch mit Schülern in Rostock.

Unter dem Oberbegriff „#merkelstreichelt“ reagierten zahlreiche Menschen auf Twitter mit heftiger und teils polemischer Kritik auf Merkels Verhalten gegenüber einem Flüchtlingsmädchen palästinensischer Abstammung. Es gab aber auch Stimmen, die Merkels Reaktion als professionell bezeichneten.

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Merkel im Gespräch mit Schülern in Rostock. (iptv.ORF.at)

„Das hast du doch prima gemacht“

Das Kind berichtete während einer Veranstaltung in der von der Regierung gestarteten Gesprächsreihe „Gut leben in Deutschland“ über die Belastungen während des Asylverfahrens.

Jüngst sei die Familie kurz vor der Abschiebung gestanden und habe nun eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung erhalten, erzählte das Mädchen. Merkel äußerte Verständnis, verwies aber auf die deutschen Gesetze, die für alle Flüchtlinge gelten.

Ferner machte die Kanzlerin deutlich, dass Deutschland nicht alle Menschen aufnehmen könne, die sich hier ein besseres Leben erhofften. Daraufhin brach das Kind in Tränen aus. Merkel versuchte, das Mädchen zu trösten. „Du hast das doch prima gemacht“, entgegnete Merkel dem Mädchen. Und an den Moderator gewandt: „Ich weiß, dass das eine belastende Situation ist – aber trotzdem möchte ich sie einmal streicheln.“