Umbau darf weitergehen
Der Umbau des legendären Pariser Kaufhauses La Samaritaine kann fortgesetzt werden. Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hob im Juni einen von unteren Instanzen verhängten Baustopp auf. Die Richter des Staatsrats in Paris argumentierten, das Sanierungsprojekt verstoße nicht gegen den Pariser Bebauungsplan.
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Das berühmte Kaufhaus am rechten Seine-Ufer mit seiner auffälligen Art-deco-Fassade musste 2005 wegen erheblicher Sicherheitsmängel schließen. Der Luxuskonzern LVMH, dem La Samaritaine gehört, will es komplett sanieren und umbauen. In dem Hauptgebäude und mehreren Nebengebäuden sollen ein Luxushotel, Büros, Geschäfte, Wohnungen und eine Kinderkrippe entstehen. Das Projekt kostet 460 Millionen Euro und sollte ursprünglich 2013 abgeschlossen sein, verzögerte sich aber immer wieder.
Einwände gegen geplante Glasfassade
Vor einem Jahr stoppte das Pariser Verwaltungsgericht die Bauarbeiten. Es störte sich insbesondere an einer geplanten neuen Glasfassade für ein Gebäude an der Straße Rue de Rivoli und argumentierte, diese würde das Gesamtbild der Straße beschädigen. Ein Berufungsgericht bestätigte die Entscheidung später.
Der Staatsrat verwarf diese Urteile nun und hielt den unteren Instanzen vor, den Pariser Bebauungsplan zu eng ausgelegt zu haben. Es müssten auch Abweichungen vom dominierenden Straßenbild zugelassen werden, unter anderem unter Verwendung „innovativer“ Materialien. Die Bauarbeiten können nun wieder aufgenommen werden.
Goldene Zeiten in den 1930er Jahren
Das Kaufhaus La Samaritaine war 1870 eröffnet worden. Seine goldenen Zeiten hatte es in den 1930er Jahren, bevor es in den vergangenen Jahrzehnten immer baufälliger wurde. 2001 wurde es vom Luxuskonzern LVMH des Multimilliardärs Bernard Arnault, zu dem unter anderen die Marken Louis Vuitton, Kenzo, Givenchy, Moët et Chandon gehören, übernommen, musste aber 2005 für eine grundlegende Sanierung geschlossen werden.
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