Forscher entziffert Maya-Hieroglyphen in Mexiko
Über 60 Jahre nach der Entdeckung des Königsgrabs in der mexikanischen Ruinenstadt Palenque hat ein Forscher eigenen Angaben zufolge den Namen der Grabstätte gänzlich entziffert.
Durch Vergleichsstudien sei es ihm gelungen, die Hieroglyphe „Yej“ mit „spitz“ zu übersetzen, sagte Guillermo Bernal Romero von der Universität Unam. Die Inschrift an dem Tempel im Süden Mexikos bedeute demnach: „Haus der neun spitzen Lanzen ist der Name des Grabs von K’inich Janaahb’ Pakal, heiliger Herrscher von Palenque“.
Das Schriftzeichen ähnelt demnach dem Backenzahn eines Jaguars, des heiligen Tiers der Maya. Die Dechiffrierung helfe auch bei der Übersetzung weiterer bisher unklarer Texte in den archäologischen Stätten in Tonina, Piedras Negras, Dos Pilas, Yaxchilan und Dzibanche, sagte Bernal.
Etwa 20 Prozent noch nicht entziffert
Die Maya-Schrift besteht aus etwa 1.500 Hieroglyphen, von denen rund 20 Prozent noch nicht entziffert wurden. „Die Welt der Schrift ist wunderbar. Der Mensch will Geheimnisse lüften und die Schriftkunde der Maya ist eine dieser romantischen Disziplinen, in der man dieser Sehnsucht folgen kann“, sagte Bernal.