IS: Drusen befürchten Genozid in Syrien
Angesichts der Angriffe von Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der Al-Nusra-Front auf die syrischen Siedlungsgebiete der Drusen befürchten ihre Glaubensbrüder im Norden Israels und auf den besetzten Golanhöhen einen Genozid.
Ausgelöst wurde die Furcht, dass es den Drusen in Syrien ähnlich ergehen könnte wie den Jesiden im Irak, durch die Ereignisse der vergangenen Tage rings um den Dschebel ad-Duruz (Drusenberg), dem Hauptsiedlungsgebiet der Minderheit in Südsyrien.
Von allen Seiten bedrängt
Die 52. Brigade der Regierungsarmee wurde westlich des Dschebel von einer Rebellenallianz, zu der auch die Nusra-Front gehört, aus ihrem Hauptstützpunkt vertrieben. Von Osten greift der IS die Drusen an, die sich nun weitgehend selbst verteidigen müssen.
Seit vergangener Woche gibt es in Israel und auf den Golanhöhen tägliche Kundgebungen, große Spendenbereitschaft und das Bestreben, die bedrängten Drusen in Syrien besser zu bewaffnen. Dabei sind sich die Gegner und Befürworter des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad unter den Drusen in einem einig: Der IS ist der Hauptfeind.
Ungewöhnliche Allianzen
Auch der israelische Vizeminister für regionale Entwicklung, Ajub Kara, scheut keine ungewöhnlichen Allianzen, wenn es um das Schicksal seiner drusischen Volksgenossen in Syrien geht. Der Parlamentsabgeordnete aus dem Karmelgebirge bei Haifa berichtet, dass er in der vergangenen Woche in Jordanien auf die Öffnung von Fluchtkorridoren für alte und minderjährige Drusen gedrängt habe.