Bisher 18 Tote geborgen
Auch Bergsteiger auf dem Mount Everest sind von den Auswirkungen des Erdbebens getroffen worden, das am Samstag in Nepal verheerende Schäden verursacht hat. Die Behörden berichteten am Sonntag von mindestens 18 Toten auf dem höchsten Berg der Welt. Reuters zufolge wurde unter anderem ein Basiscamp von einer Lawine erfasst.
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Die Leichen seien von einem Expeditionsteam der indischen Armee gefunden worden. „Und das sind nur diejenigen im Basislager. Es gibt auch noch Camp eins und zwei darüber“, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Die Polizei in Lukla sprach zunächst von 17 toten Bergsteigern. „Wir wissen, dass 61 Menschen aus dem Basislager gerettet wurden“, sagte Polizeisprecher Bhanubhakta Nepal.
Noch kein Zugang zu höheren Camps
Zu den höheren Camps gibt es derzeit keinen Zugang. Mehrere Hubschrauber sind am Sonntag beim Basiscamp des Mount Everest gelandet, um durch eine Lawine verletzte Menschen zu bergen. Sechs Helikopter erreichten das Lager am Sonntag, nachdem sich die Wetterbedingungen gebessert hatten, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Laut Temba Tsheri Sherpa von Dreamer’s Destination sind unter den Toten mindestens ein Australier und ein Chinese. Auch der Google-Manager und erfahrene Bergsteiger Dan Fredinburg befindet sich unter den Toten.
Zahl der Toten könnte steigen
„Die Zahl der Toten könnte noch steigen. Es könnten sowohl ausländische Bergsteiger als auch Sherpas betroffen sein“, sagte der Tourismusverantwortliche Gyanendra Shrestha. Den Angaben zufolge wurden mehrere Menschen verletzt, etliche Bergsteiger werden vermisst.
Wie ein Mitglied der Nepal Mountaineering Association weiter mitteilte, sei eine Lawine zwischen dem Khumbu-Eisbruch und einem Basislager abgegangen. Der dänische Bergstieger Casten Lillelund Petersen sprach laut der Nachrichtenagentur Ritzau von sehr chaotischen Zuständen. Derzeit versuche man, den Verletzten zu helfen.

AP/Azim Afif
Ein Bild vom zerstörten Basislager
Der Rumäne Alex Gavan berichtete per Twitter, seine Gruppe sei nach Lawinenabgängen eingeschlossen und das Basislager schwer beschädigt worden. Auf dem höchsten Berg der Erde befänden sich „viele, viele“ Menschen, sagte er weiter. Offiziellen Angaben zufolge befanden sich zuletzt rund 1.000 Bergsteiger auf dem Mount Everest, darunter rund 400 Ausländer.
Österreicher in Sicherheit
Unter ihnen befindet sich auch der blinde Österreicher Andy Holzer. Der Osttiroler und sein dreiköpfiges Begleitteam sind laut seiner Ehefrau Sabine Holzer in Sicherheit. „Andy und sein Team sind heute im ABC-Camp auf 6.400 Meter angekommen, es geht ihnen gut. Sie haben gemerkt, dass die Erde gebebt hat - Informationen über das Erdbeben haben sie aber nur, weil Sherpas mit Handys Nachrichten abgerufen haben“, sagte sie im Gespräch mit der APA. „Sie selber wissen nichts.“
„Blind Climber“ Holzer hatte sich auch vor einem Jahr auf dem Mount Everest befunden, als ein schweres Lawinenunglück sein erstmaliges Vorhaben, den höchsten Berg der Welt zu besteigen, beendete: Im April 2014 kamen 16 nepalesische Bergführer ums Leben, alle weiteren Besteigungsversuche wurden damals vorläufig abgesagt. Auch damals war er selbst nicht unmittelbar vom Unglück betroffen. Am Samstag befanden sich er und seine Begleiter im vorgeschobenen Basislager (ABC, advanced base camp) - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
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