15,4 Millionen lernen Deutsch als Fremdsprache
Deutsch wird außerhalb des deutschen Sprachraums wieder mehr gelernt. Weltweit sind derzeit etwa 15,4 Millionen Menschen an Schulen, Universitäten und in Goethe-Instituten im Deutschunterricht, wie aus einer Erhebung des deutschen Außenministeriums hervorgeht, die heute in Berlin veröffentlicht wird.
Insgesamt sind das etwa eine halbe Million Menschen mehr als noch vor fünf Jahren. Im Jahr 2000 lag die Zahl noch bei 20 Millionen.
Größtes Interesse in Polen
Das größte Interesse gibt es aktuell in Polen, wo etwa 2,3 Millionen Menschen Deutsch lernen. Deutlich mehr Deutschschüler als bei der vorigen Erhebung 2010 gibt es auch in Ländern wie der Türkei, Serbien und Bosnien-Herzegowina.
In EU-Krisenländern wie Griechenland und Portugal stiegen die Zahlen ebenfalls. Dagegen setzte sich in Russland und anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion der Abwärtstrend fort.
Experte sieht keinen Zusammenhang mit Ukraine-Konflikt
In Russland ging die Zahl der Deutschlernenden um annähernd 800.000 auf jetzt nur noch 1,55 Millionen zurück. Der Generalsekretär des deutschen Goethe-Instituts, Johannes Ebert, führte das auf eine insgesamt sinkende Bevölkerungszahl und Änderungen im Bildungssystem zurück. „Das hat nichts mit der politischen Situation zu tun“, sagte er.
90 Millionen Deutsch-Muttersprachler
Die Zahlen sind nicht vollständig, weil alleinige Anstrengungen, um Deutsch zu erlernen, und private Sprachkurse in der Erhebung nicht erfasst werden. Es gibt auch keine zuverlässige Zahlen, wie viele Menschen über die mehr als 90 Millionen Muttersprachler hinaus weltweit Deutsch sprechen. Nach Schätzungen sind es allein innerhalb der Europäischen Union etwa 60 Millionen.