Projekte für bargeldlose Zahlungen
Der Onlinebezahldienst PayPal, eine Tochter der US-Versteigerungsplattform eBay, will nicht länger als reiner Onlinedienstleister fungieren und drängt in den stationären Bereich. Das Unternehmen hat deshalb Projekte in mehreren Ländern gestartet, die Bezahlen mittels PayPal-App am Handy testen.
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So können etwa Kunden bei McDonald’s - auch in Österreich - Produkte im Vorhinein per Handy bestellen und bezahlen und müssen sie anschließend nur noch abholen. In Deutschland etwa testet PayPal diese Bezahlform in Kaffeehäusern und Snackbars.
„Zahlen mit dem Handy muss ein echter Mehrwert für Händler und Konsumenten sein, etwa nie wieder Wechselgeld“, sagte Gero Kummer, zuständig für PayPal in Österreich, kürzlich auf einer Pressekonferenz. Sein Ziel: „Wir wollen künftig mehr Service anbieten und nicht länger nur ein Button im Bestellprozess sein. Geht es nach unseren Vorstellungen, so soll der nach wie vor hohe Bargeldbestand schon bald der Vergangenheit angehören.“
Armbänder bei Festivals werden getestet
Weitere Einsatzgebiete sieht Kummer im öffentlichen Verkehr und im Tourismus. So würden bei Festivals Armbänder getestet, die direkt mit einem PayPal-Account verknüpft sind, sodass die Besucher auf dem Festivalgelände weder Bargeld noch Kreditkarte brauchen. „Das Ganze ist derzeit ein Experimentierfeld“, so Kummer. PayPal agiert als eine Art „Zwischenhändler“, sodass Kunden ihre Bankdaten nicht direkt an den Händler weitergeben müssen. Das Unternehmen verfügt über eine Luxemburger Banklizenz, die EU-weit gilt.
Zuletzt bekam die eBay-Tochter, die noch heuer abgespalten werden soll, wachsende Konkurrenz von mobilen Bezahldiensten wie etwa Apple Pay. „Wir sind dankbar für die Apple-Offensive, alle reden jetzt über Mobile Payment“, kommentiert Kummer den Angriff des US-Technologiegiganten.
In Österreich erledigen nach Angaben von PayPal eine Million Kunden ihre Onlineeinkäufe via PayPal, zwei Drittel der österreichischen Onlineshops bieten diese Zahlungsvariante an. „Ein Viertel der PayPal-Zahlungen sind grenzüberschreitend“, so Kummer.
Gratisinfoportal für Onlinehändler gestartet
Mit kostenlosen Länderprofilen will PayPal ab sofort österreichischen Onlinehändlern den Export in fernere Länder schmackhaft machen. Das Portal PassPort bietet unter anderem Infos zu Absatzchancen, Kaufgewohnheiten, Zoll- und Steuerfragen in 22 ausgewählten Ländern. „Viele Produkte aus Österreich sind auch im Ausland äußerst beliebt - dieses Potenzial gilt es zu nutzen“, meint der PayPal-Manager. Zielgruppe für den Dienst, der auch weiterhin kostenlos bleiben soll, sind kleine und mittelgroße Händler.
Topauslandsmarkt für die heimischen Onlinehändler ist Deutschland, wohin zwei Drittel aller Warenlieferungen gehen. An zweiter Stelle folgen die USA, dahinter Großbritannien, Frankreich, Italien und die Schweiz. Diese Länder stehen zusammen für knapp ein Fünftel der Exportumsätze. Umgekehrt kaufen die Österreicher am liebsten in Deutschland ein (77 Prozent).
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