Historischer Kosovo-Besuch von Serbiens Außenminister

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Erstmals seit der Unabhängigkeit des Kosovo im Jahr 2008 ist ein Regierungsmitglied aus Serbien auf Einladung Prishtinas in die frühere serbische Provinz gereist. Der serbische Außenminister Ivica Dacic nahm gestern in Prishtina an einer Konferenz der westlichen Balkan-Länder zum Ausbau der regionalen Infrastruktur teil.

Dacics kosovarischer Kollege Hashim Thaci, der das Treffen leitete, bezeichnete die Visite des Serben als ein „gutes Zeichen“. Der Besuch könne einen Beitrag zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen leisten. „Das ist ein Schritt hin zur vollständigen Normalisierung des Verhältnisses zwischen dem Kosovo und Serbien“, sagte Thaci.

Erste offizielle Reise nach Prishtina

Das zu mehr als 90 Prozent von ethnischen Albanern bewohnte Kosovo war nach dem Ende der NATO-Luftangriffe im Jahr 1999 unter internationale Verwaltung gestellt worden. Im Jahr 2008 erklärte sich die ehemalige serbische Provinz einseitig für unabhängig. Belgrad erkennt das nicht an - im Gegensatz zu mehr als 90 Ländern, unter ihnen die USA und die meisten EU-Staaten.

Vertreter der serbischen Regierung besuchten in der Vergangenheit zwar mehrheitlich von Serben bewohnte Gebiete im Kosovo. Der Besuch Dacics war nun aber die erste offizielle Kosovo-Reise auf Einladung der Regierung in Prishtina.