„Soll Land respektieren“
Die Parteichefin der rechtsextremen Front National (FN), Marine Le Pen, kämpft für ein Frankreich für die Franzosen und scheut dabei auch vor Kritik an Idolen wie dem Fußballstar Zlatan Ibrahimovic nicht zurück. Dieser hatte mit seiner Beschimpfung Frankreichs als „Scheißland“ für einen Sturm der Entrüstung gesorgt.
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„Wer Frankreich für ein Scheißland hält, kann es verlassen - voila, so einfach ist das“, mischte sich Le Pen in die Diskussion ein. Empört zeigten sich aber auch andere. Der Sozialist Jerome Guedi etwa sprach von einer „inakzeptablen“ Entgleisung des schwedischen Stürmers, der für den Fußballclub Paris Saint-Germain (PSG) spielt: „Er soll spielen und die Klappe halten, oder zumindest dieses Land respektieren.“
Andere Politiker warnten davor, die Affäre zu stark aufzublasen. Es sei eine „absolut unnötige Auseinandersetzung“, meinte etwa der konservative Abgeordnete Bruno Le Maire. Der Fußballer habe sich von einem „Wutanfall“ hinreißen lassen: „Natürlich ist das nicht akzeptabel, aber er hat sich entschuldigt. Und es gibt ehrlich gesagt wichtigere Probleme als die Äußerungen von Zlatan Ibrahimovic.“
„Land verdient PSG nicht“
Ibrahimovic war vergangenen Sonntag nach einer 2:3-Niederlage gegen den südfranzösischen Club Girondins Bordeaux vor laufender Kamera ausgerastet und hatte sich lautstark über die Schiedsrichterleistung beschwert. „In 15 Jahren habe ich nie einen solchen Schiedsrichter erlebt wie in diesem Scheißland“, sagte Ibrahimovic, der als einer der besten Stürmer der Welt gilt, „dieses Land verdient PSG nicht.“
Frankreichs Sportminister Patrick Kanner wies den schwedischen Nationalstürmer noch am Sonntagabend zurecht. „Ibrahimovics Enttäuschung (Anm. über die Niederlage) rechtfertigt nicht diese Beleidigung des Schiedsrichters und des Landes, dessen Gast er ist“, schrieb der Minister über den Kurzbotschaftendienst Twitter. „Er wird sich entschuldigen müssen.“
Ibrahimovic entschuldigt sich
Der für seine Kapriolen bekannte Ibrahimovic reagierte auf der Website seines Vereins mit einer Art Entschuldigung. Er habe „nur“ das Schiedsrichtergespann um Referee Lionel Jaffredo gemeint: „Ich habe über Fußball und über nichts anderes geredet.“ Und dabei habe er „weder Frankreich noch die Franzosen gemeint.“ Während Kanner die Entschuldigung akzeptierte, blieb Le Pen bei ihrer Kritik: „Frankreich ist ein Land, das du liebst oder verlässt.“
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