Trauer um Olympiastars
Eine Realityshow für den Fernsehsender TF1 endet für drei französische Sportstars in einer Tragödie. Unter den zehn Toten eines Hubschrauberunglücks in Argentinien sind auch Schwimm-Olympiasiegerin Camille Muffat, Boxer Alexis Vastine und die Seglerin Florence Arthoud.
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Die Sportwelt reagierte schockiert. „Camille war eher schüchtern, aber wenn es etwas zu lachen gab, war sie immer dabei“, sagte Freistilstaffel-Olympiasieger Amaury Leveaux über seine Teamkollegin. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird die olympische Flagge über seinem Sitz in Lausanne für drei Tage auf halbmast wehen lassen, „um die großen Champions zu ehren“.
Schwimmerin begeisterte 2012 in London
Erst im vergangenen Jahr hatte Muffat kurz vor der EM in Berlin überraschend ihre Leistungssportkarriere beendet, um ein Leben abseits des harten Trainings beginnen zu können. 2012 hatte sie in London Olympiagold über 400 Meter Freistil, Silber über die 200 Meter Freistil sowie Bronze mit der französischen Freistil-Staffel über 4 x 200 Meter gewonnen. Drei Medaillen bei Olympia zu gewinnen war zuvor nur zwei anderen französischen Schwimmern gelungen. Bei Weltmeisterschaften hatte 25-Jährige, die in Nizza geboren wurde und aufwuchs, vier Silbermedaillen gewonnen.

APA/EPA/Patrick B. Kreamer
Boxer mit Goldambitionen
Olympische Spiele brachten dem französischen Boxmeister im Halbweltergewicht kein Glück. In Peking 2008 musste er mit Bronze zufrieden sein, nachdem er im Halbfinale sehr umstritten an Felix Diaz aus der Dominikanischen Republik gescheitert war. Eine fragwürdige Verwarnung wegen Haltens hatte den Ausschlag gegeben. Die Bilder seiner bitteren Tränen der Verzweiflung im Ring gingen um die Welt. Vier Jahre später lief es nicht viel besser. In London verlor Vastine im Viertelfinale gegen den amtierenden Weltmeister Taras Schelestjuk dank eines Hilfspunktes für den Ukrainer. Die drei Punktrichter hatten zuvor ein 18:18 errechnet. Der 28 Jahre alte Vastine hatte sich für Rio 2016 die Goldmedaille vorgenommen.

Reuters/Murad Sezer
„Verlobte des Atlantiks“
Florence Arthaud war in Frankreich eine Segelikone. Ihr größter Triumph gelang der 57-Jährigen 1990, als sie als erste Frau die gefährliche Regatta Route du Rhum gewann. Das Transatlantikrennen wird allein gesegelt. Ihr Erfolg mit der Yacht Pierre 1 machte die Pariserin zum Star, sie wurde zu Frankreichs Sportlerin des Jahres gewählt. Schon bei ihrer ersten Teilnahme an dem harten Rennen hatte sie mit einem elften Platz auf sich aufmerksam gemacht. 1986 ließ die Tochter des Verlegers Jacques Arthaud bei der Route du Rhum aufhorchen, als sie ihre eigenen Ambitionen beiseite ließ und einem Kollegen in Not half. Sie trug den Spitznamen „Verlobte des Atlantiks“.

Reuters
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