Weltbank räumt schwere Fehler bei Hilfsprojekten ein

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Die Weltbank hat schwere Versäumnisse bei der Umsiedlung von Menschen im Rahmen der von ihr geförderten Entwicklungsprojekte eingeräumt. „Wir haben unsere Arbeit in diesem Bereich kritisch untersucht, und was wir herausgefunden haben, erfüllt mich mit großer Sorge“, sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim gestern in Washington.

Die größten Probleme seien eine unzureichende Überwachung der Projekte und eine mangelhafte Umsetzung der Umsiedlungsprogramme. Zudem müsse strenger geprüft werden, ob die Vorgaben der Weltbank eingehalten werden, sagte Kim.

„Wir müssen und werden es besser machen“, versprach der Weltbank-Chef. Einige Reformen wurden nach Angaben der Institution bereits eingeleitet.

Zu wenig auf Menschenrechte und Umweltschutz geachtet

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie Oxfam, Greenpeace und Amnesty International hatten die Weltbank scharf dafür kritisiert, dass sie bei ihren Projekten nicht ausreichend auf den Umweltschutz und die Einhaltung der Menschenrechte achte. Die Weltbank vertreibe die Einwohner und zerstöre ihre Einnahmequellen, ohne ausreichend Mittel für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft bereitzustellen, klagten die Organisationen.

Die Weltbank veröffentlichte mehrere Untersuchungen zu Projekten aus den vergangenen 20 Jahren, die zu einer Umsiedlung der Bevölkerung geführt hatten. Angaben zu konkreten Versäumnissen wurden in den Berichten nicht gemacht. Teile der Untersuchungen beziehen sich auf ein Verkehrsprojekt in Mumbai, den Bau einer Gaspipeline in Westafrika sowie ein Vorhaben an der Küste Albaniens.