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Parma lockt mit weltberühmten Produkten

Parma lockt nicht nur mit dem nach ihr benannten weltberühmten Parmaschinken und dem Parmesankäse. Die knapp 188.000 Einwohner zählende, oberitalienische Stadt ist zudem Sitz zahlreicher international tätiger Lebensmittelproduzenten und zählt damit zu den führenden Wirtschaftszentren Norditaliens.

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Die Stadt und die gleichnamige Provinz Parma in der Region Emilia Romagna haben eine Geschichte, die bis in die Zeit der Etrusker zurückreicht. Ihre Einwohner waren ein Spielball der Mächte: Die Römer, die Langobarden, fränkische Pfalzgrafen, der Kirchenstaat, Mailand, die Franzosen, Bourbonen und Marie-Louise von Österreich haben hier geherrscht.

Balsamico und Barilla

Berühmt ist die Stadt durch den Parmaschinken (Prosciutto di Parma). Das ist ein Monate lang luftgetrockneter Schweineschinken mit einem mild-würzigen Geschmack. Ebenfalls ein „Wahrzeichen“ der Stadt ist der Parmesankäse (Parmigiano), ein besonders zum Reiben als Würzkäse geeigneter, aber auch sonst genossener Hartkäse aus Kuhmilch, der ebenfalls viele Monate zum Reifen benötigt. Nicht unweit von Parma liegt Modena, wo der Original Aceto balsamico, Balsamessig, hergestellt wird. Die Basis dafür ist Traubenmost. Er wird in Fässern verschiedener Hölzer über Jahre gelagert und eingedickt.

So ist die Region Emilia Romagna mit ihren in jahrhundertealter Tradition hergestellten Spezialitäten zu einer „Hauptstadt“ für Freunde italienischer Esskultur geworden. Ihre Vergangenheit machte sie auch zu einem der führenden Wirtschaftszentren Italiens mit dem Schwerpunkt auf Nahrungsmittel. Unter anderem befinden sich dort die Zentralen des Nudelfabrikanten Barilla. Mit Sassuolo besitzt die Region zudem eines der weltgrößten Fliesenproduktionszentren mit über 40 Betrieben, die in alle Welt exportieren. Zugleich ist Tourismus in der gesamten Emilia Romagna zu finden.

Heimat dreier Sportwagenmarken

Emilia Romagna hat allerdings noch einen anderen Anziehungspunkt: Sie ist die Heimat der drei großen italienischen Sportwagenmarken Lamborghini, Ferrari und Maserati sowie der Motorradmarken Ducati und Moto Morini. Die Galleria Ferrari in Modena lockt auf 2.500 Quadratmetern mit einem Überblick über die Geschichte und Gegenwart des Automobilkonzerns, dessen Symbol das springende Pferd ist. Zu sehen sind auch die aktuellen Straßenmodelle und Rennwagen. Jährlich kommen Hunderttausende Besucher.

„Don Camillo und Peppone“

In Brescello, einem kleinen Dorf nördlich von Parma, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Filmreihe „Don Camillo und Peppone“ gedreht. Heute erinnert noch ein kleines Museum an diese beiden Figuren. Auch das Kreuz, mit dem Don Camillo spricht, ist noch in der Kirche zu sehen.

Jahrhundertbeben vor drei Jahren

Am 20. Mai 2012 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,0 mit Epizentrum bei Camposanto die Region und verursachte große Schäden. Besonders betroffen waren die Provinzen Modena und Ferrara. Mehrere Menschen starben, Tausende wurden obdachlos. Es war das schwerste Beben seit 500 Jahren in der Region.

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