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Waffenruhe immer wieder gebrochen

Wegen der laufenden Friedensverhandlungen hat die Regierung des Südsudan die Parlamentswahl um zwei Jahre auf 2017 verschoben. Das soll der Regierung ermöglichen, mit den Rebellen „ohne Druck zu verhandeln“.

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Das Mandat von Präsident Salva Kiir und dem Parlament sei entsprechend verlängert worden, sagte Informationsminister Michael Makuei Mitte Februar nach einer Kabinettssitzung. Die Wahl soll nun am 9. Juli 2017 stattfinden. Makuei sagte, die Verlängerung des Mandats würde der Regierung erlauben, mit den Rebellen „ohne Druck zu verhandeln“.

Im bitterarmen Südsudan herrscht Bürgerkrieg, seitdem im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar eskalierte. Verschärft wird der Konflikt dadurch, dass die Kontrahenten unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Mittlerweile sind rund 20 bewaffnete Gruppen in den Konflikt involviert.

Hunderttausende vertrieben

Anfang Februar unterzeichneten sie eine Waffenruhe, die aber wie frühere ähnliche Vereinbarungen rasch gebrochen wurde. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in dem jüngsten Staat der Erde wurden Zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. Aktivisten werfen der Regierung eine massive Behinderung der Medien vor. Der Südsudan hatte sich im Jahr 2011 nach blutigen Konflikten vom Sudan als eigener Staat losgelöst. Die anhaltende Gewalt verschärft auch immer wieder die Versorgungskrise im Südsudan.