Wenn Videos viral werden
300 Stunden neues Videomaterial werden jede Minute beim Videoportal YouTube hochgeladen. Vieles davon bleibt unter der Aufmerksamkeitsschwelle, aber so manches Video verschafft den Protagonisten zumindest einige Minuten Ruhm - manchmal auch mehr.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
2006 machte ein Video der bis dahin unbekannten Formation Grup Tekkan mit ihrem Song „Sonnenlischt“ im Netz die Runde. Ein Blogger hatte das im März des Jahres im Rahmen eines Jugendzentrumprojekts selbst gemachte Video der Gruppe auf seinem Weblog verlinkt. In kürzester Zeit überrollte der Song wie eine Flutwelle in Form von E-Mail-Links und ungläubigen Einträgen in anderen Weblogs das Netz.
„Schwarzer Freitag“ für Rebecca Black
Von dem Hype ließen sich sogar die Plattenfirmen anstecken, die, offenbar geblendet, die drei begrenzt begabten Sangeskünstler umgehend unter Vertrag nahmen. Auch der Klingeltonanbieter Jamba nahm „Sonnenlischt“ in sein Angebot auf. Schließlich wurde auch eine Maxi-CD veröffentlicht, es blieb allerdings die einzige Veröffentlichung der Gruppe.
Viel diskutiert wurde auch über den Song „Friday“ der 13-jährigen Rebecca Black, der 2011 das meistgesehene Video war. Zur Popularität trug seinerzeit vor allem bei, dass viele Nutzer das Video und den Song für so schlecht erklärten, dass man es einfach gesehen haben müsse.
Rick Astley rollt Internetnutzer
Das Video zum Song „Never gonna give you up“ des britischen Sängers Rick Astley wurde sogar zum Internetmeme. Beim „Rickrolling“ werden Nutzer mittels Link direkt zum Songvideo auf YouTube umgeleitet, wobei im Text zum Link meist etwas besonders Interessantes versprochen beziehungsweise beworben wird. Sogar YouTube selbst leitete am 1. April 2008 alle Links auf seiner Startseite kurzfristig auf das Video um.
Ebenfalls zum Meme schaffte es der „Harlem Shake“, bei dem Menschen in Videos plötzlich und unerwartet mehr oder weniger koordiniert und meist verkleidet auf allen möglichen und unmöglichen Orten und Plätzen zu tanzen beginnen, mitunter eingeleitet von einem Scherz. Am Höhepunkt des Hypes im Februar 2014 wurden täglich rund 4.000 nach dem Schema produzierte Videos hochgeladen. Binnen weniger Tage erreichten die Tausenden Videos 174,5 Mio. Abrufe.
„Gangnam Style“ sprengte YouTube-Zähler
Besondere Popularität erlangte „Gangnam Style“ des koreanischen Musikers Psy, dessen Video auf YouTube erstmals eine Milliarde Nutzer erreichte. Mittlerweile wurde das Video seit der Veröffentlichung im Juli 2012 über zwei Milliarden Mal angesehen und schaffte es sogar, dass YouTube seinen Zähler aktualisieren musste, damit dieser auch mit hohen Zahlen umgehen kann. Als Video mit den meisten Likes schaffte es „Gangnam Style“ zudem ins „Guinness Buch der Rekorde“.
Der letzte große Hype auf YouTube war die „Ice Bucket Challenge“. Dabei schütteten sich mehr oder weniger prominente Menschen einen Eiskübel über den Kopf und stellten im Anschluss ein Video davon ins Netz. Zudem nominierte man drei Kandidaten, die entweder ebenfalls mitmachten oder 100 Dollar für einen guten Zweck spenden mussten. Die Aktion wollte auf die seltene Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam machen, an der etwa der Physiker Stephen Hawking erkrankt ist.
Links: