„Atemberaubender Moment“
Chilenische Bergsteiger haben in den Anden ein abgestürztes Flugzeug gefunden, das seit 54 Jahren als verschollen galt. 24 Menschen sind bei dem Absturz am 3. April 1961 ums Leben gekommen, darunter acht Spieler des damaligen Erstligafußballclubs Green Cross.
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Das Flugzeugwrack wurde in rund 3.200 Metern Höhe, 215 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile gefunden. „Es war ein atemberaubender Moment“, sagte Leonardo Albornoz, ein Mitglied der Expedition, gegenüber dem chilenischen TV-Sender Channel 7 über den Fund. Ein großer Teil des Rumpfes sei noch erhalten, Wrackteile und Knochen seien rund um die Absturzstelle verstreut. Der genaue Fundort soll geheim gehalten werden, um keine Plünderer anzulocken, so Albornoz. Bekanntgegeben wurde lediglich, dass der Fundort nicht in der Gegend ist, in der das Flugzeugwrack über 50 Jahre lang vermutet wurde.
Fußballspieler konnten Flug wählen
Das Verschwinden der Douglas DC-3 galt als eines der großen ungelösten Rätsel in dem südamerikanischen Land. Zwei Tage vor dem Absturz absolvierten die Fußballer der chilenischen Mannschaft Green Cross ein Pokalspiel gegen Osorno.
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Für den Rückflug nach Santiago de Chile an jenem 3. April 1961 standen der Mannschaft zwei Flüge zur Verfügung. Die meisten wählten Flug 201 von Lan Chile, weil auf diesem keine Zwischenstopps geplant waren. Unter den acht getöteten Fußballspielern befand sich auch ein Spieler des argentinischen Nationalteams.
Eis auf Flügeln und Propellern
Vor dem Absturz hätte der Pilot von Eis auf Flügeln und Propellern gemeldet, schreibt der Aerotelegraph. Was letztendlich zu dem Unglück führte, ist aber unklar. Wochenlang wurde damals nach dem Flugzeug gesucht. Suchtrupps entdeckten laut Aerotelegraph lediglich eine Tragfläche und Teile des Rumpfes an der Nordwand des Berges Cerro Las Animas auf rund 600 bis 900 Metern Höhe. Besonders in der Sportwelt hatte das Unglück große Bestürzung ausgelöst. Tausende Menschen kamen zu Trauerfeiern für die getöteten Fußballspieler.
Über zehn Jahre später, 1972, überlebten 16 Uruguayer 72 Tage in den Anden nach dem Absturz ihres Flugzeugs. Um dem Hungertod zu entgehen, hatten sie Fleischstücke ihrer 29 umgekommenen Reisegefährten verzehren müssen. Der Fall wurde als „Wunder der Anden“ bekannt und später verfilmt.
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