Italien erwägt „Bad Bank“ gegen faule Kredite

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Um die Bankensanierung zu beschleunigen, überlegt Italien die Gründung einer „Bad Bank“, mit der Problemkredite in den Bilanzen der Geldhäuser bereinigt werden sollen. Das Projekt werde zurzeit von der Regierung Renzi, von der italienischen Notenbank und von der Europäischen Zentralbank (EBZ) überprüft, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ heute.

Immer mehr Wirtschaftsexperten und Bankenmanager würden eine „Bad Bank“ als realistischen Weg für Geldhäuser sehen, notleidende Kredite auszulagern, so die Zeitung. Diese haben Ende 2014 ein Rekordhoch von 181 Mrd. Euro erreicht. Vor Beginn der Krise lagen sie 2007 noch bei 45 Mrd. Euro. Von 100 Euro, die italienische Banken Privatkunden leihen, drohen 18 Euro nicht mehr, nur teilweise oder mit großer Verspätung zurückgezahlt zu werden.

Insgesamt 76 Mrd. Euro haben Italiens Geldhäuser bereits auf besonders risikoreiche Kredite abgeschrieben. Zum Teil handelten sie auf Druck der italienischen Notenbank, die den Instituten seit Ende 2012 mehr Eigenkapital als Sicherheitsnetz für ihre Altlasten vorschreibt.